Die Liestaler EVP-Politikerin Elisabeth Augstburger ist für ein Jahr Landratspräsidentin im Baselbiet. Die überzeugte Christin hat sich eine hohe Glaubwürdigkeit erarbeitet und wird auch von politischen Gegnern geschätzt.
Elisabeth Augstburger
Als Landratspräsidentin darf sich Elisabeth Augstburger für ein Jahr
offiziell «höchste Baselbieterin» nennen. Während ihrer Amtszeit – die
noch bis Ende Juni dauert – schaffte es die Liestaler EVP-Politikerin
dank ihrer offenen und zugänglichen Art, Brücken zu bauen – sowohl zur
Bevölkerung als auch zu den verschiedenen Parteien im Parlament. Zur
Präsidentschaft gehören etwa 180 Delegationsbesuche bei Vereinen und
Institutionen im Kanton. Einen Schwerpunkt ihres politischen Engagements
legt Augstburger auf die Unterstützung von sozial Schwachen und
Migranten. Im Auftrag der Stadt Liestal organisiert sie nebenberuflich
Deutschkurse für Frauen. Für ihre Tätigkeit erhielt die gelernte
Versicherungskauffrau Anfang April den «Dienstagsmail-Award» für
Öffentlichkeitsarbeit. Der Preisverleiher begründete das damit, dass sie
sich vielseitig zum Wohl ihrer Mitmenschen engagiere, was auch oft in
Medien erwähnt werde.
Auch schon auf Unverständnis gestossen
Die 57-Jährige scheint von allen Seiten geschätzt und respektiert zu
werden, selbst von ihren politischen Gegnern. Die Medien behandeln sie
in der Regel mit viel Wohlwollen. Das evangelische Wochenmagazin ideaSpektrum wollte darum in seiner aktuellen Ausgabe
von Augstburger wissen, ob es ihr schwerfalle, in der Politik auch
einmal anzuecken. «Anecken gehört dazu. Es ist wichtig, zur eigenen
Meinung zu stehen und diese zum Ausdruck zu bringen. Vor einigen Jahren
reichte ich zum Beispiel bei der Regierung kritische Fragen zur Sexmesse
Extasia ein. Bei mehreren meiner Kolleginnen und Kollegen stiess das
auf Unverständnis», antwortete die EVP-Politikerin. Dennoch sei es ihr
besonders wichtig, allen Menschen stets mit Wertschätzung zu begegnen - «egal, was für eine Meinung sie vertreten oder zu welcher Partei sie
gehören». Augstburger gegenüber ideaSpektrum: «Ein freundlicher Gruss oder ermutigende Worte haben schon zu manchen persönlichen Gesprächen geführt».
«Im Alltag erlebe ich, wie Gott mir hilft»
Die Mutter zweier erwachsener Töchter ist zudem Mitglied der
evangelischen Freikirche «BewegungPlus» in Liestal und geht mit ihrem
Glauben sehr offen um. GegenüberideaSpektrum betonte
Augstburger: «Das Gebet, das Bibellesen und schöne Lieder geben mir
jeden Tag viel Freude. Im Alltag erlebe ich, wie Gott mir hilft und
Kraft gibt für das, was ich angehe.» Als sie im vergangenen Jahr das
anspruchsvolle Amt der Landratspräsidentin annahm, habe sie grossen
Respekt vor dem Leiten der Landratssitzungen gehabt. Um sich auf die
Herausforderung vorzubereiten, ein Parlament mit 90 Landrätinnen und
Landräten zu führen, nahm sie eigens ein spezielles Coaching in
Anspruch. Doch auch hier findet Augstburger Zuversicht in ihrem Glauben: «Mir war klar, dass Gott mir geben wird, was ich brauche», erklärt sie
im Interview.
Lesen Sie im ausführlichen Interview im ideaSpektrum Nr. 19/2018,
warum Elisabeth Augstburger bewusst in einem Migrantenquartier wohnt,
ob sie die Schweiz für ein christliches Land hält, und ob sie für die
Familie auf die Karriere verzichtet hätte.