StopArmut-Tag 2016

Ängste abbauen durch persönliche Begegnung mit Flüchtlingen

Flüchtlinge stehen im Zentrum des diesjährigen «StopArmut»-Tages. Durch persönliche Begegnungen mit Leuten, die aus Krisengebieten geflüchtet sind, sollen Ängste abgebaut werden. Dazu gibt es ein «Meet and Greet» mit Flüchtlingen und diverse Workshops. Livenet traf «StopArmut»-Geschäftsführer Peter Seeberger zum Gespräch.

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Persönliche Begnungnen mit Einheimischen sind der Schlüssel für die Integration von Migranten.
«Es wartet ein Tag, an dem man kompetente Informationen erhält», blickt «StopArmut»-Geschäftsführer Peter Seeberger nach vorne. «Mario Gattiker vom Staatssekretariat für Migration wird dabei sein und erklären, was die Schweiz hinsichtlich der Flüchtlingsströme und der Krise tut und weiter tun kann.»

Integration von Flüchtlingen hautnah

Vor allem werde es aber auch ein Tag sein, an dem der Kontakt und die Integration von Flüchtlingen direkt erlebt werden kann. «Zum Beispiel werden Flüchtlinge vor Ort sein. Menschen, die Kontakt suchen. Es ist ein grosses Bedürfnis dieser Leute, dass sie Schweizer kennenlernen.» Dafür gibt es eine Meet-and-Greet-Lounge, also eine Begegnungszone. Dazu gibt es eine Event-Bühne, auf der während des ganzen Tages Gruppen auftreten und zum Beispiel Choreografien zeigen. «Leute, die Einreichungen für den Kreativ-Preis gemacht haben, können dort ihre Werke präsentieren. Und es werden Geschichten von Flüchtlingen erzählt.»

Fair-Trade-Markt und Dorf der Möglichkeiten

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Peter Seeberger, Leiter von StopArmut
Die Konferenz ist in den letzten Jahren stetig gewachsen, so dass sogar ein Parallelprogramm möglich ist. Peter Seeberger: «Das Parallelprogramm hat zum Ziel, dass noch mehr verschiedene Personen auftreten können. Das soll eine grössere Diversität geben, mehr Spannung und Lebensberichte. Zudem gibt es zum ersten Mal einen Fair-Trade-Markt.»

Dazu kommt ein «Dorf der Möglichkeiten», in welchem sich die Besucher in drei Bereichen informieren können: Dies in Prävention (was kann getan werden, dass die Menschen ihre Länder gar nicht verlassen müssen?), Schutz (wie kann man sie schützen, wenn sie auf ihrer Route unterwegs sind?) und Integration (was kann getan werden, wenn sie in die Schweiz gekommen sind?)

Bei Integration oder im Camp helfen

Flankiert wird der Tag von rund 15 verschiedenen Workshops zu den unterschiedlichsten Themen. «Wichtig ist uns, dass es konkret wird. Dass die Besucher nach der Teilnahme an einem Workshop wissen, was sie tun können.» Die Workshops widerspiegeln die drei Themen Prävention, Schutz und Integration. So finde man zum Beispiel Organisationen, die sich bei der Integration in der Schweiz engagieren, aber auch Organisationen, die vor Ort in den Krisengebieten helfen, sind an der Konferenz zu finden. Dazu werden ebenfalls Workshops angeboten, die den Besuchern praktische Anstösse geben sollen, wie sie helfen können.

Konferenz als Brückenbauer

Die Konferenz sei ein Brückenbauer. «Wir nehmen Themen auf, die in der Gesellschaft wichtig sind. Dann laden wir dazu Werke ein, die in diesem Bereich kompetent sind. Vor einigen Jahren hatten wir Menschenhandel als Thema, da luden wir spezifische Gruppen ein. Diese Werke erhalten dadurch einen Schub, weil sich ihnen dank der breiten Plattform der 'StopArmut'-Konferenz mehr Leute anschliessen. Wir sind nicht selbst ein Kompetenzzentrum, sondern wir machen aufmerksam auf die Möglichkeiten, die es gibt.»

Der Tag soll Begegnungen ermöglichen und Ängste abbauen. «Wir denken, dass durch die Begegnung Ängste abgebaut werden. Man kann sich in die Augen schauen und miteinander reden. Das ist die erste Brücke.»

Zum ersten Mal wird zudem ein spezielles Kinderprogramm angeboten. Auch sie erhalten einen «kindergerechten» Einblick in die Not der Flüchtlinge.

Zum Thema:
Perspektiven aus der Krise: Nationale Flüchtlingskonferenz in Bern
StopArmut-Chef Peter Seeberger: «Es geht nicht nur darum, die Ziele zu erreichen»
Nachhaltigkeit hilft: «Armut hat ein weibliches Gesicht»

Datum: 12.10.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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