Auswärtiges Amt Deutschland

Keine Berater mehr aus Religionsgemeinschaften

Zoom
Das Aussenministerium verzichtet in Zukunft auf externe Berater aus verschiedenen Religionsgemeinschaften (Bild: Jonathan Steinert / PRO)
Das Aussenministerium hat die Zusammenarbeit mit Beratern aus Religionsgemeinschaften beendet. Der Kontakt zu den Glaubensgemeinschaften soll trotzdem aufrecht erhalten werden.

Nach einer Überprüfung der Zusammenarbeit mit externen Beratern aus Religionsgemeinschaften hat das Auswärtige Amt diese Kooperation ausgesetzt. Es gebe auch keine Pläne, diese Beratung wieder aufzunehmen, hiess es aus Kreisen des Aussenamts in Berlin.

2020 hatte es scharfe Kritik an der Berufung der stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Nurhan Soykan, zur Beraterin für das Team «Religion und Aussenpolitik» gegeben. Gegen sie gab es den Vorwurf antisemitischer Positionen. Das Aussenamt hatte das Projekt daraufhin auf Eis gelegt. Berater aus dem Bereich des Christen- und Judentums, die damals noch für das Auswärtige Amt gearbeitet haben, sind inzwischen ausgeschieden.

Friedenspotential stärken

Der damalige Aussenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte das Projekt «Religion und Aussenpolitik» 2016 ins Leben gerufen. Ziel ist es nach Ministeriumsangaben, den Einfluss der Religionen besser zu verstehen und deren Potenzial für Frieden stärken.

Aus dem Auswärtigen Amt hiess es, dass auch ohne externe Berater der Kontakt zu Religionsgemeinschaften aufrechterhalten werden soll. Dies sei weiter Hauptauftrag des Referats. SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag angekündigt, diesen Bereich im Aussenamt zu stärken.

Dieser Artikel erschien zuerst bei PRO Medienmagazin

Zum Thema:
Unerwartete Schützenhilfe: US-Regierung kritisiert Schweizer Umgang mit Religionsgemeinschaften
«Initiative verfehlt Anliegen»: Rat der Religionen Schweiz gegen Verhüllungsverbot
Britische Briefe: Aussenminister Jeremy Hunt schreibt an 40 verfolgte Christen

Datum: 25.10.2022
Quelle: PRO Medienmagazin

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

In Mexiko und Bolivien
Die Gender-Ideologie wird auch in Lateinamerika immer stärker. In über 200 Kirchen Mexikos und Boliviens werden Sonntagsschul-Lehrer geschult, um die...
Regierung plant neue Regelung
Die niederländische Regierung hat vor kurzem ihre Pläne bekannt gegeben, Sterbehilfe für unheilbar kranke Kinder zwischen einem und zwölf Jahren zu...
Wunder am «The Chosen»-Set
Die Produzenten sagen, dass sie Gottes Hand am Set mehrfach am Werk gesehen haben. Gerade auch in Momenten, in denen die Darsteller und die Crew müde...
Der Holocaust
Am 09.11. findet zum 85. Mal der Gedenktag an die Novemberpogrome statt. Forscherin Susanna Kokkonen weiss: Die Wurzeln des Judenhasses reichen viel...

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...