Zehn Gebote veraltet?

Für Mehrheit der Briten sind nur sechs Gebote wichtig

Wie aktuell sind die Zehn Gebote im 21. Jahrhundert? Für viele Menschen scheinbar kaum noch – zumindest nicht die Gebote, die direkt mit Religion und Gott in Verbindung gebracht werden. Dies zeigte eine Umfrage, die Mitte Oktober in Grossbritannien durchgeführt wurde.

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Die von YouGov durchgeführte Umfrage, an der 1'680 britische Erwachsene, davon 638 Christen, teilnahmen, brachte deutliche Ergebnisse: Für die meisten Briten sind die ersten vier Gebote überholt. Das erste Gebot, welches das Anbeten fremder Götter verbietet, empfinden nur noch 20 Prozent der Befragten als wichtig, immerhin 31 Prozent finden, dass man weiterhin kein anderes Bildnis oder Götzen anbeten sollte. Auch der Missbrauch des Namens Gottes ist für viele Briten kein Problem; nur 23 Prozent der Befragten empfinden, dass das Wort «Gott» nicht als Fluch verwendet werden sollte. Und der Sonntag? Hier gehen die Zahlen noch weiter runter. Nur jeder Fünfte vertritt die Ansicht, dass der Sonntag (oder Sabbat) geheiligt werden soll.

Auch bei Christen unwichtig

Das Empfinden, dass die ersten vier Gebote für das Leben im 21. Jahrhundert nicht mehr ausschlaggebend sind, haben aber nicht nur Nicht-Christen, sondern auch erstaunlich viele Christen. Beispielsweise das Verbot, Götzen anzubeten, ist für 43 Prozent der befragten Christen relevant, für 44 Prozent nicht relevant. Nur drei von zehn Christen empfinden, dass man keine anderen Götter anbeten darf (36%) und nur für 31 Prozent ist der Sonntag ein wichtiger Tag, der geheiligt werden sollte.  

Gebote zum Zusammenleben weiterhin wichtig

Völlig gegensätzlich sieht es dagegen bei den restlichen sechs Geboten aus, die das Zusammenleben regeln. 93 Prozent der befragten Briten sieht die Gebote gegen Mord und Stehlen weiterhin als fundamental. Auch die Gebote gegen das Lügen und gegen Ehebruch haben für die Mehrheit (78 % und 73% respektive) weiterhin grosse Bedeutung. Immerhin 69 Prozent der Briten empfinden, dass das Gebot, Vater und Mutter zu ehren, ebenfalls sehr wichtig ist und 61 Prozent der Befragten äusserten sich positiv über das Verbot des Begehrens vom Besitz anderer.

Durch Götzen zur Junkie-Gesellschaft

Für den Bischof von Chelmsford, Stephen Cottrell, sind diese Ergebnisse erschreckend, insbesondere die geringe Beachtung, die das Gebot gegen den Götzendienst findet. «Egal ob es Ruhm, Reichtum, eine bestimmte Marken-Jeans oder ein gewisses Auto ist, wir haben alle in gewisser Weise den Wunsch, bestimmte Dinge zu besitzen, durch die wir glauben, dass wir einen Wert bekommen», erklärte Cottrell gegenüber der Zeitung The Telegraph. «Doch nichts davon funktioniert; oder vielleicht sollten wir besser sagen, es funktioniert gerade genug, um einen davon abhängig zu machen. Wenn wir nicht vor den Gefahren des Götzendienstes gewarnt werden, werden wir zu einer reinen Junkie-Gesellschaft.»

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Datum: 06.11.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christiantimes.com

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