Noch immer sitzt Asia Bibi in Pakistan in der
Todeszelle, womöglich verbringt sie 2018 Weihnachten zum zehnten Mal hinter Gittern (Livenet berichtete) – für nicht einmal bewiesene Blasphemie.
Nun richtete sie einen direkten Appell an die Christen in Grossbritannien.
Asia Bibi
Die Botschaft wurde von ihrem Mann, Ashiq Bibi,
übermittelt. Durch einen Dolmetscher sagte er: «Sie sagte zu mir, dass die
Gemeinschaft sich in ihren Gebeten an sie erinnern müsse. Es braucht internationalen Druck für die Freilassung von Asia.» Weiter erklärte er, dass die Inhaftierung von
Asia seit 2009 schon neun Jahre «Leid» für die ganze Familie bedeutet habe.
Seine Frau habe einmal mehr bekräftigt, dass sie ihre Hoffnung auf Jesus setze: «Sie hat schon immer gesagt, dass
Jesus ihr Leben ist, und sie lebt im Namen Jesu und hofft, dass Jesus ihr
helfen wird.»
Wie alles begann
Asia Bibi wurde 2010 wegen Blasphemie zum Tode
verurteilt, nachdem ihr vorgeworfen wurde, den islamischen Propheten Mohammed
beleidigt zu haben. Ihr Fall löst in Pakistan grosse Kontroversen aus.
Der Albtraum begann im Juni 2009, als sie bei der Erntearbeit in einen
Streit mit zwei muslimischen Mitarbeiterinnen geriet. Sie holte Wasser für
alle. Die anderen forderten, dass sie zum Islam übertreten müsse, ansonsten würden sie
das Wasser nicht trinken können, da es unrein sei. Das lehnte sie ab – und an diesem Punkt gehen die Aussagen auseinander. Angeblich
soll sie gesagt haben, dass Jesus Christus und nicht Mohammed der wahre Prophet
Gottes sei. Asia Bibi streitet diese Aussage ab, sagt aber, dass sie jenen, die sie angeklagt haben, vergeben hat (Livenet berichtete).
Wegen diesem angeblichen Vergehen sitzt sie nun
seit bald zehn Jahren im Gefängnis. Der anschliessende Rechtsstreit hat zu
Protesten und Attentaten in der südasiatischen Nation geführt.
«Wir leiden ohne Asia»
Ehemann Ashiq fügte hinzu: «Wir leiden ohne Asia. Als Ehemann vermisse ich Asia, und die
Töchter vermissen sie ebenfalls.» Ashiq und Asias Tochter Eisham sind durch das
Vereinigte Königreich gereist, um an Gesprächen teilzunehmen, die von der
katholischen Wohltätigkeitsorganisation «Aid to the Church in Need» (im
deutschsprachigen Europa «Kirche in Not») organisiert wurden, um ihre Notlage zu schildern.
Der Fall wird seit Jahren systematisch verschleppt. Letzte Woche hätte der Oberste Gerichtshof in Pakistan über eine
Berufung gegen die Todesstrafe von Asia entscheiden sollen. Der Entscheid wurde jedoch ohne
Angabe von Gründen verschoben.
«Immer in Gefahr»
Die Familie von Asia Bibi ist immer in Gefahr. Auch wenn Asia Bibi aus dem Gefängnis entlassen würde, wird sie in Pakistan nie wieder
sicher sein, sind Beobachter des Falls überzeugt. In anderen Fällen von Blasphemie-Vorwürfe attackierten oft aufgewiegelte Mobs die Beschuldigten und ermordeten sie.
Asia Bibi ist nur ein Beispiel dafür ist, wie
Blasphemiegesetze in Pakistan missbraucht werden, um persönliche Zwiste zu
rächen. Jemand, der in dieser Weise angeklagt wird, verliert sämtliche
Sicherheit und Lebensgrundlage im Land.