Anfang Woche wurde Ludwig
Schneider (77†) im Kibbuz Einat beerdigt.
Der im deutschen Magdeburg geborene messianische Jude gründete das monatlich
erscheinende Magazin «Israel heute» (früher «Nachrichten aus Israel» NAI).
Zudem hielt er Vorträge und verfasste mehrere Bücher, zuletzt «120mal Israel.
Antworten auf häufig gestellte Fragen».
Ludwig Schneider
«Unermüdlicher Kämpfer für Israel» – so titelte das evangelische
Nachrichtenmagazin «idea» über den Tod von Ludwig Schneider. Und das TV-Magazin
«Fokus Jerusalem» hielt fest, dass er «eine der wichtigsten
jüdisch-christlichen Autoren Deutschlands» gewesen sei.
Seine Eltern hatten einst den Holocaust überlebt, indem die Familie
eines evangelischen Kirchendieners in Quedlinburg sie versteckt hielt. 1941 kam
Ludwig zur Welt, 19 Jahre später zum christlichen Glauben.
Seit 1978 Stimme aus Israel
Im Alter von 33 Jahren gründete er den Verein «Israel Hilfe», welchen er
mit der zweimonatlichen Schrift «Jesus in Israel» flankierte. 1978 wanderte er
mit seiner Frau Barbara und den fünf Kindern nach Jerusalem aus und begann das
monatliche Magazin «Nachrichten aus Israel» herauszugeben, zu welchem bald
zusätzlich ein Jahrbuch folgte.
Mit seiner messianischen Zeitschrift wollte er einen Kontrapunkt zur
allgemeinen Berichterstattung setzen. Er kritisierte das gängige Bild Israels,
das in den Medien gezeichnet wurde. In Vorträgen und Interviews bei «Bibel TV»
gab er einen anderen Einblick in die jüdische Nation, indem neben politischen
Beiträgen ein Blick in Kultur, Sport und Gesellschaft geworfen wurde.
Einst im Weinberg gearbeitet
«Er starb, wie
er es sich immer gewünscht hatte: Zuhause in seiner Jerusalemer Wohnung, umgeben
von all seinen Büchern», teilte «Israel heute» einen Tag nach seinem Tod mit.
Die Beerdigung erfolgte nun in der laufenden Woche mit hunderten
Menschen aus verschiedenen Ländern. Ludwigs Ehefrau Barbara erinnerte an die Bibelworte, mit denen das Land
vor 53 Jahren in Jerusalem eingewandert war: «Unser Glaube ist der Sieg, der
die Welt überwunden hat.» Mit diesem Bibelwort waren Ludwig und Barbara vor 53
Jahren ins Land eingewandert.
Beerdigt wurde er im Kibbuz Einat. Sein Sohn Aviel Schneider schreibt: «Es
war in diesem Kibbuz, wo alles begann. Damals arbeitete unser Vater in den
Weinbergen dieses Ortes, eine Arbeit, die er sehr schätzte und liebte.»
«Er hat Menschen zum Umdenken bewegt»
Viele hätten nun mitgeteilt, was für ein reiches Erbe Ludwig Schneider
hinterlassen hat, berichtet Aviel Schneider weiter. «Es stimmt, viele Menschen
haben unseren Vater Ludwig Schneider aus verschiedenen Zeiten und von
verschiedenen Orten her gekannt. Er war viel unterwegs und hat Menschen in
seinen Vorträgen in Bezug auf Israel zum Umdenken bewegt.»
«Dennoch war Ludwig zuerst Vater und Grossvater und hinterliess mit
Mutter einen Stamm im Land: 5 Kinder, 23 Enkelkinder und ein Grossenkelkind.»