Israel-Raumschiff «Genesis» beim Landen zerschellt
Acht Jahre Arbeit zerbarsten in
diesen Tagen an der Mondoberfläche, nachdem die Raum-Sonde noch vor wenigen
Wochen ein Selfie von Unterwegs zur Erde geschickt hatte. Doch die israelische Organisation SpaceIL gibt nicht auf und plant eine zweite Mission. So oder so hat das Heilige Land neue Massstäbe gesetzt.
Kurz vor der misslungenen Landung machte die Raumsonde «Beresheet» noch ein Selfie
Der
Landeversuch scheiterte, dennoch wird von einer enormen Leistung und einem
Fortschritt für die Raumfahrt gesprochen. Und bereits plant «SpaceIL» die nächste Fähre. Gründer und Hauptsponsor Morris Kahn erklärt, dass ihn die grosse
internationale Unterstützung dazu bewogen habe.
Sonde war nur 600 Kilogramm schwer
Der Bau der Sonde hatte rund 100 Millionen US-Dollar gekostet, verhältnismässig
bescheidene Mittel angesichts der Tatsache, dass Mondlandungen bisher
Milliarden-Projekte waren. Für Konzerne und Forschungseinrichtungen könnte es
von daher künftig erschwinglich sein, sich an einer Mondmission zu beteiligen.
Realisierbar
war dies durch die äusserst sparsame Bauweise der Israelis. «Beresheet», also «Genesis», war
mit etwa 600 Kilogramm relativ leicht.
Als siebte Nation den Mond
umkreist
Weil der
Hauptantrieb kurz vor der Landung ausfiel, scheiterte das geplante, sanfte
Aufsetzen auf der Mondoberfläche. Kfir Damari, Mitgründer von SpaceIL, sagt,
dass «unglaublich viel erreicht» wurde, aber halt nicht das richtige Aufsetzen
auf dem Himmelskörper.
Auf vieles könne
man stolz sein, so Morris Kahn. Ein «Apollo-Effekt» sollte ausgelöst werden. Dies sei
gelungen, denn Tausende junge Israelis seien von der Technik begeistert
worden. Israel ist die weltweit siebte Nation, die den Mond umkreist hat und –
auch wenn es anders geplant war – erst die vierte Nation nach Russland, China und den USA, welches Raum-Schrott auf dem Erdtrabanten hinterliess.
«Genesis II» ist
bereits in Planung, eine erste Million hierfür wurde gespendet.