Der Besitz einer Bibel bringt iranische Christen jahrelang hinter Gitter. Trotzdem ist der Bedarf an Bibeln sehr gross. Ein lokaler Missionar berichtet, wie er Bibeln ins Land schafft und was dann mit ihnen passiert.
Eine Bibel zu
besitzen, kann im Iran zum Gefängnisaufenthalt führen. «Wir haben gerade zwei
Leute, die bei uns zuhause wohnen, deren Freunde zu sechs Jahren Haft
verurteilt wurden, weil sie eine Bibel hatten», berichtet ein Missionar vor
Ort, der sich selbst «Joe» nennt, gegenüber Mission Network News. «Das ist ein
echter Grund zur Sorge. Und trotzdem besteht ein grosser Eifer und der Wunsch
nach Freiheit.» Und genau deshalb schmuggelt Joe Bibeln in den Iran.
Wie es funktioniert
Reguläre
Schmuggler bringen die Bibeln zusammen mit ihrer weiteren Schmuggelware über
die Grenze. «Wir machen uns keine Sorgen, dass sie jemanden ausliefern könnten,
weil das ihr Geschäft ist. Sie wollen kein Geld verlieren», erklärt Joe. Von
hier aus verteilen Christen die Bibeln in ihren eigenen Netzwerken, aber auch
in Netzwerken, die sie nicht selbst kennen. «Sie nutzen sichere Abgabeorte, bei
denen niemand getroffen werden muss, so dass alle sicher sind.» Es handelt sich
sowohl um physische Bibeln als auch um SD-Karten.
Dass er in
illegale Aktivitäten involviert ist und die iranischen Gesetze bricht, macht
Joe keine Bedenken. «Wir
sollen dem Kaiser geben, was dem Kaiser gehört, und Gott die Dinge, die Gott gehören.
Wenn aber der Kaiser sich gegen Gott und dessen Liebe stellt, bin ich bereit,
an dem Punkt den Kaiser zu übergehen.»
Iraner sind
offen für das Evangelium
Doch die Iraner
seien erstaunlich offen für die Gute Nachricht von Jesus, berichtet Joe. «Ich
glaube, das liegt an der Unterdrückung und der Verfolgung, die sie erlitten
haben. Sie rebellieren und inmitten dieser Rebellion treffen sie Jesus
Christus. Sie spüren
Freiheit und Gottes Liebe.»
Der Missionar bittet um Gebet für die Schmuggler und
die Christen, die die Bibeln im ganzen Land verteilen. «Beten Sie dafür, dass
wir weiterhin mutig Gott vertrauen. Und beten Sie, dass viele Menschen zum
Glauben kommen…»