LiFe-Seminare ziehen Kreise

«Weltweit haben Menschen die gleichen Fragen»

Vor 17 Jahren entwickelte Urs Schmid ein Seminar für am Glauben Interessierte. Heute werden die LiFe-Seminare sogar in Sibirien durchgeführt.

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Urs Schmid
idea Spektrum: Urs Schmid, wie findet ein Mensch heute zum Glauben an Jesus Christus?
Urs Schmid:
In unserer postmodernen Zeit sind Menschen nicht so sehr an theoretischen Wahrheiten interessiert, sondern am unmittelbaren Erleben. Sie achten stark auf das, was in den persönlichen Beziehungen geschieht. Der Erfolg der LiFe-Seminare liegt darin, dass Christinnen und Christen lernen, wie sie ihre Freunde, Freundinnen und Bekannten auf dem Weg zum Glauben an Jesus begleiten können. Es geht nicht darum, Streitgespräche über Glaubensfragen zu gewinnen, sondern die Herzen unserer Mitmenschen zu erreichen auch wenn wir nicht alle Fragen beantworten können.

Wie hat alles begonnen? Was war der Auslöser, das LiFe-Seminar zu entwickeln?
Der eigentliche Auslöser war die Frage: Wie können Mitglieder einer Kleingruppe Freunden und Bekannten von ihrem Glauben an Jesus erzählen? Daraufhin habe ich ein Seminar ausgearbeitet, bei dem Christinnen und Christen gemeinsam mit ihren Gästen fünf grundlegende Treffen erleben. Im Unterschied zu anderen Kursen geht es nicht in erster Linie darum, was der Inhalt des christlichen Glaubens ist. Es geht vielmehr um die fundamentale Frage, warum wir Christen glauben. Deshalb haben die persönlichen Zeugnisse und die zentralen Themen einen hohen Stellenwert. 2001 starteten wir im Christlichen Zentrum Buchegg in Zürich mit den ersten LiFe-Seminaren. Wir haben erlebt, dass Gäste die Einladung gerne annahmen.

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LiFe-Seminar in Ägypten
Sind Teilnehmende der ersten LiFe-Seminare zum Glauben an Jesus gekommen?
Tatsächlich haben viele Gäste beim vierten Treffen ihr Leben bewusst für die Beziehung zu Jesus geöffnet. Dies hat sich herumgesprochen, sodass andere Gemeinden und Kirchen sich schulen liessen, damit auch sie das LiFe-Seminar durchführen konnten. Und auch sie erlebten, wie Menschen zum Glauben an Jesus Christus fanden. Meistens gibt es um eine aktive Gemeinde einen Kreis von interessierten Menschen, die auf ein attraktives Angebot warten.

Sind die Inhalte der Seminare heute noch gleich wie am Anfang oder wurden sie weiterentwickelt?
Die Themen des LiFe-Seminars haben sich aus meiner langjährigen Tätigkeit als Reiseevangelist entwickelt. Es sind die Themen, die bis heute brennend aktuell sind: «Wie können wir glücklich werden?» «Warum lässt Gott das zu?» «Was ist der Sinn des Lebens?» «Das Geschenk Gottes entdecken!» und «Leben in neuen Dimensionen!». Die Antworten der Bibel auf diese wichtigsten Fragen der Menschen erwiesen sich in den letzten Jahren als regelrechte Dauerbrenner. Sie haben sich auch in den anderen Sprachen etabliert, in die das LiFe-Seminar übersetzt wurde.

Das heisst, die Seminare haben sich international verbreitet?
Von 2001 bis 2009 haben wir die Seminare vor allem im Christlichen Zentrum Buchegg durchgeführt, weiterentwickelt und interessierte Gemeinden in der Schweiz geschult. Die Resonanz war so positiv, dass auch Pastoren aus dem Ausland davon hörten und die LiFe-Seminare in ihre Sprachen übersetzen wollten. In Ländern wie Rumänien, Albanien und Bulgarien erlebten wir eine ähnliche Dynamik wie in der Schweiz. Ebenso in der Ukraine, in Russland, in Ägypten und in Japan. LiFe ist mittlerweile in zwölf Sprachen übersetzt worden, weitere Sprachen sind in Bearbeitung.

Welche Erfahrungen machen Sie mit dem LiFe-Seminar in so abgelegenen Gegenden wie zum Beispiel Sibirien?
Gerade in einem solchen Umfeld finden die Seminare positive Resonanz und werden sehr dankbar angenommen. Die Seminare stehen kostenlos zur Verfügung, sie benötigen keinen speziellen Veranstaltungsort, keine grosse Werbung und keinen berühmten Referenten. Deshalb eignen sich LiFe-Seminare auch für Gemeinden, die mit wenigen finanziellen Mitteln auskommen müssen oder die sich in einer feindlichen Umgebung befinden wie in Ägypten, wo sie vom Terror bedroht sind oder in Russland, wo öffentliche Werbung schwierig geworden ist.

Im Westen gibt es kaum noch grössere geistliche Aufbrüche. Was vermissen Sie in den Gemeinden in der Schweiz?
In der Schweiz, in Europa oder Amerika leben wir in einer Art «Zuvielisation». Die Gemeinden müssen bewusst aus einer Fülle von Angeboten auswählen und dem Auftrag zur Evangelisation höchste Priorität geben, sonst werden sie kaum Frucht sehen.

Lesen Sie das ganze Gespräch im Wochenmagazin ideaSpektrum 18-2018. Darin geht es unter anderem um die Frage, wie eine Kirche das Anliegen der Evangelisation weckt, was die «Engel-Skala» ist, wie man LiFe-Seminare durchführen kann und was Urs Schmid von Alphalive-Kursen hält.

Zum Thema:
«Leben in Fülle entdecken»: Das Schweizer «LiFe»-Seminar geht um die Welt
Alphalive-Leiter Wegenstein: «Gott traut uns mehr zu als wir uns selbst»
«My Friends»-Mitinitiant: Plädoyer für einen Paradigmenwechsel in der Evangelisation

Datum: 06.05.2018
Autor: Fritz Imhof
Quelle: idea Spektrum Schweiz

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