Die
Forschung bringt immer mehr Details über die Vogelfedern ans Tageslicht. Diese
entpuppen sich als hochkomplexe Technologie, bei der viele
verschiedene Dinge aufeinander abgestimmt sein müssen, die sich mittels Evolution nicht
erklären lassen.
«Spannend an den Vogelfedern
sind all die Details, die gegeben sein müssen, damit die Federn flugtauglich
sind», erklärt Reinhard Junker, Biologe und Mitarbeiter der Studiengemeinschaft
«Wort und Wissen». Aufzuzählen ist vieles: «Beim Material angefangen, zum
Feinbau übergehend, dann auch zu den etwas gröberen Bestandteilen wie etwa
Federast und Federstrahlen, den Bogen- und Hakenstrahlen, oder die Steuerung
der Federn durch den im Körper eingesenkten Teil der Federn.»
Üblicherweise wird davon
ausgegangen, dass Federn auf evolutionärem Weg entstanden sind. «Das ist aber
eine riesige Herausforderung. Je mehr man über die Federn herausgefunden hat,
desto unglaubwürdiger erscheint es, dass sie alleine durch natürliche
Vorgänge entstanden sein könnten, ohne dass ein Schöpfer im Spiel war.»
Vieles
muss gleichzeitig vorhanden sein
Viele Voraussetzungen müssen
gleichzeitig gegeben sein: «Man braucht zunächst geeignetes Baumaterial. Das
ist ein bestimmtes Protein, das Federkeratin. Dieses ermöglicht die
Eigenschaften, dass die Federn sowohl robust, flexibel und leicht sein können.»
Ohne diese Eigenschaften und
die dafür erforderliche passende Anordnung dieser Keratinfasern könnte es keine
Federn geben, mit denen die Vögel fliegen können.
Ein anderes Detail ist die
Steuerung des im Körper eingesenkten Teils der Federn: «Denn die Federn müssen
auch sinnvoll bewegt werden können. Es muss ständig gesteuert werden auf der
Basis der Messung der Federstellung durch Sinneszellen. Diese Information wird
ans Gehirn gemeldet und Reaktionen vom Gehirn ausgehend werden weitergeleitet
an die Muskeln, die die Federn bewegen. Das ist alles sehr anspruchsvoll. Es
braucht sehr viele Details. Es lassen sich viele andere Aspekte anführen, die
gleichzeitig aufeinander abgestimmt sein müssen, damit Federn überhaupt zum
Fliegen genutzt werden können.»
Jahrmillionen
helfen nicht
Als Erklärung helfen auch
Jahrmillionen nicht, bilanziert Reinhard Junker: «Das Problem ist, dass es
immer eine funktionsfähige Struktur braucht, damit sie überhaupt bestehen kann.
Oder evolutionär gesagt, damit sie selektiv beibehalten werden kann und nicht
einfach wieder verschwindet. Etwas, das nichts taugt oder ungenügend ist, kann
sich nicht halten und wird verschwinden.»
Deshalb nützen auch grosse
Zeiträume nichts: «Und wenn man sehr viele Dinge gleichzeitig braucht, damit
eine Feder Flugtauglichkeit besitzt – also vom Baumaterial angefangen bis zu
den Steuerungsvorgängen –, dann nützt auch viel Zeit nichts. Weil die Zeit an
sich nichts Konstruktives bewirkt. Der Punkt ist: Man bräuchte viele Änderungen
gleichzeitig, die aufeinander abgestimmt sind. Anhand von dem, was wir heute
wissen, geht so etwas nur durch gezieltes Eingreifen, Planen und Konstruieren.
Nicht einfach, indem man die Natur sich selbst überlässt.»
Feder
schreibt Schöpfungsgeschichte
Poetisch gesagt: Früher hat
man mit der Feder geschrieben. Heute, je mehr man über die Feder weiss,
schreibt sie die Geschichte der Schöpfung. Reinhard Junker: «Die zunehmenden
Detailkenntnisse über den Feinbau der Feder, die immer mehr Erstaunliches zu
Tage gebracht haben, haben gezeigt, dass das alles noch viel komplexer und viel
durchdachter aussieht, als man früher wusste. Insofern kann man sagen, je mehr
man weiss über diese Details, umso mehr muss man an einen Schöpfer denken, der
dahinterstehen muss.»