Bis Ende Jahr «abwesend»

Brian Houston legt auch Amt als Senior Pastor nieder

Brian Houston mit seiner Frau (Bild: brianhouston)

Brian Houston steht vor Gericht, weil er angeblich sexuellen Missbrauch durch seinen Vater vor Jahrzehnten vertuscht hat (Livenet berichtete). «Letztes Jahr erhielt ich... die unerwartete Nachricht über Anschuldigungen gegen mich; ich solle Informationen verheimlicht haben, die für die strafrechtliche Verfolgung von Frank Houston wichtig gewesen sein könnten. Diese Anschuldigungen waren ein Schock für mich, und ich habe die Absicht, sie energisch zu verteidigen», sagte Houston am Sonntag in einer Erklärung der Kirche. «Deshalb habe ich zugestimmt, mich bis zum Ende des Jahres von allen pastoralen Aufgaben zurückzuziehen.»

Im vergangenen August gab die Polizei bekannt, dass Houston wegen «Verheimlichung von Sexualdelikten an Kindern» angeklagt wurde. «Die Polizei wird vor Gericht feststellen, dass Houston Informationen über den sexuellen Missbrauch eines jungen Mannes in den 1970er Jahren kannte und es versäumt hat, diese Informationen der Polizei mitzuteilen», erklärten die australischen Behörden.

«Diese Anschuldigungen sind ein Schock für mich, da ich in dieser Angelegenheit immer sehr transparent war», erklärte Houston. «Ich beteuere vehement meine Unschuld und werde mich gegen diese Anschuldigungen verteidigen, und ich begrüsse die Gelegenheit, die Dinge richtig zu stellen.»

Auf Bitten des Opfers hin Polizei nicht involviert

Die Taten von Frank Houston wurden begangen, als das Opfer noch ein Kind war, also vor fast 30 Jahren. Zahlreiche andere Pastoren und Personen hätten Kenntnis von dieser Angelegenheit gehabt, bevor Brian Houston davon erfuhr. Hillsong erklärte im vergangenen Herbst: «Nachdem er von den Taten seines Vaters erfahren hatte, stellte Brian Houston seinen Vater zur Rede, meldete die Angelegenheit der Nationalen Exekutive der Assemblies of God in Australien, leitete die Angelegenheit an den Vorstand des Sydney Christian Life Centre weiter und machte anschliessend eine öffentliche Bekanntmachung in der Kirche.»

Auf mehrfache Bitten des Opfers hin informierte Brian Houston nicht die Polizei. Das damalige Gesetz sah eine Ausnahme von der Meldepflicht für ein solches Verbrechen vor, wenn eine Person einen vernünftigen Grund hatte, es nicht zu melden.

Frei für langwieriges Verfahren

Houston teilte in seiner Erklärung am Sonntag mit: «Auf Anraten des externen Rechtsberaters von Hillsong wäre es die beste Vorgehensweise, wenn ich mich während des Gerichtsverfahrens, das sich wahrscheinlich in die Länge ziehen und den grössten Teil des Jahres 2022 in Anspruch nehmen wird, vollständig von der Kirchenleitung zurückziehen würde.» Als neue Interimspastoren von Hillsong International werden Phil und Lucinda Dooley weltweit tätig sein.

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