Ungewissheit in Syrien

Grosse Sorge um die Religionsfreiheit

Die Leiter der in der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR) zusammengeschlossenen Hilfswerke haben an ihrer Sitzung am 4. Juni die Lage in Syrien besprochen. Sie machen sich grosse Sorgen um die aktuelle Situation der Bevölkerung und um die Zukunft der Religionsfreiheit im vom Bürgerkrieg heimgesuchten Land. Besonders religiöse Minderheiten, unter ihnen die syrischen Christen, müssen mit dem Schlimmsten rechnen.

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Flüchtlingslager in Syrien
Die Christen leben wie andere Teile der Bevölkerung durch den langen und brutalen Krieg in täglicher Not und Angst um ihr eigenes Leben und das ihrer Familien. Sie haben viel ihrer Habe verloren und sind oft auf der Flucht innerhalb des Landes oder bereits ins Ausland geflohen. Zu dieser Not kommt bei ihnen, wie bei anderen religiösen Minderheiten, auch die Angst vor der Zukunft.

Ungewisse Zukunft für religiöse Minderheiten

Auch ein Sieg der oppositionellen Kräfte würde ihre Lage kaum verbessern. Viele gegen das Regime kämpfende Gruppierungen sind zunehmend von extremen islamistischen Kräften unterwandert. Unter diesen hätten Christen keine Perspektive. Sie müssten vielmehr mit Verfolgung und Diskriminierung rechnen, wie es in einigen Ländern des arabischen Frühlings heute bereits zu beobachten ist. Militante Islamisten sind nicht bereit, der christlichen Bevölkerung den nötigen Schutz zu geben, geschweige denn, ihnen Religionsfreiheit zu gewähren.

Die grosse Frage, ob Syrien nach dem Bürgerkrieg den Weg zu einer freiheitlichen und prosperierenden Gesellschaft findet, ist aus heutiger Sicht noch offen. Eine der wichtigsten Grundlagen einer offenen, toleranten und gerechten Gesellschaftsordnung sind die Meinungsäusserungs- und Religionsfreiheit. Diese muss der ganzen Bevölkerung, insbesondere auch den religiösen Minderheiten, zugestanden werden.

Werke leisten Nothilfe

In der momentanen Situation geht es für die Menschen in Syrien allerdings ums pure Überleben. Die Mitgliederorganisationen der AGR leisten derzeit nach ihren Möglichkeiten Hilfe. Vier der sieben in der AGR zusammengeschlossenen Hilfsorganisationen haben Nothilfe-Projekte in Syrien und unter den Flüchtlingen in den umliegenden Ländern. Zehntausende vom Krieg betroffene Menschen können dadurch mit den nötigsten Überlebensgütern versorgt werden.

Webseite:
Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR)

Zum Thema:
«Empörend, dass sich selbst Amnesty drückt»
Libanons Christen müssen Hoffnungen aufschieben
«In Syrien wiederholt sich die Geschichte!»

Datum: 13.06.2013
Quelle: SEA

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