Sie halten die alten Traditionen

Jüdischer Stamm in Madagaskar?

In Madagaskar pflegen mehrere Dutzend Menschen jüdische Traditionen. Sie gehören zu den jüngsten entdeckten Gemeinschaften, die sich als Nachkommen der verlorenen Stämme sehen, die durch die babylonische Eroberung vor rund 2700 Jahren in alle Welt verstreut worden waren. Sie sind keine Einzelfälle, vermehrt sehen sich verschiedene Gruppen in Afrika und Asien als jüdisch an.

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Juden in Madagaskar
Die Gemeinschaft in Madagaskar ist eine der neusten Gruppen, welche alte, jüdische Traditionen pflegt und die nun bekannt geworden ist. Laut Times of Israel zählt der Stamm 121 Personen. Gleichzeitig ist diese Gemeinschaft bei weitem kein isoliertes Phänomen. In verschiedenen Ecken von Afrika und Asien identifizieren sich verschiedene Gruppen mit dem Judentum und sie haben damit begonnen, Kontakt zu jüdischen Beamten aufzunehmen, berichtet «The Jewish Chronicle Online».

Nicht alle Gruppen bezeichnen sich als vom alten Israel abstammend. So etwa die «Beit Yeshourun» in der Stadt Sa'a, eine Autostunde von Kameruns Hauptstadt Yaounde entfernt. Diese Gemeinschaft bezeichnet sich als «warmherzige, jüdische, Leute willkommen heissende Gemeinschaft».

Christliche Wurzeln …

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Jüdischer Junge in Synagoge in Madagascar
Die Gruppe aus Kamerun ist aus einer christlichen Gemeinschaft hervorgegangen. Durch das Studium der Bibel entdeckten sie das Judentum und 1998 kam die Bewegung zum Schluss, «Gott so zu dienen, wie es die Juden taten.» Der Leiter Serge Etele war gar eingeladen, in Grossbritannien auf der jüdischen Limmud-Konferenz über die «Beit Yeshourun» zu sprechen, was aber am Visum scheiterte.

Eine vergleichbare Geschichte ist jene der «Abayaduya» in Uganda, einer mittlerweile 2'000 Menschen zählenden jüdischen Gemeinschaft, die kürzlich ihr hundertjähriges Bestehen feierte. Deren Gründer Semei Kakungula war einst Christ geworden und nahm später das Judentum an.

… jüdische Wurzeln

Manche Gruppen haben laut dieser jüdischen Online-Zeitung jüdische Wurzeln, «falls nicht von den biblischen Israeliten, dann von jüdischen Händlern, die vor hunderten von Jahren in die Region kamen und sich da ansiedelten».

Die Existenz jüdischer Gemeinschaften in Afrika und Asien wird in den letzten Jahren von der restlichen Juden genauer untersucht. Nicht nur helfen ihnen jüdische Organisationen wie «Kulanu» aus den USA und «Shavei Israel» aus Jerusalem dabei, anerkannt zu werden, auch Israels Ministerium für Diaspora-Angelegenheiten untersucht diese Gruppierungen.

Zwei verlorene Stämme auf dem Heimweg

Zwei Gruppen, die in den letzten Dekaden als authentisch eingestuft worden sind und die teilweise in grosser Zahl in Israel eingewandert sind, sind die Falash Mura aus Äthiopien und die Bnej Menashe aus dem Nordosten Indiens. In den letzten Jahren werden die Bene Ephraim näher überprüft, erst 1991 eröffneten sie im indischen Kothareddypalem ihre erste Synagoge. Wie andere Gemeinschaften hatten sie ihre jüdische Vergangenheit vorher nicht bekannt gemacht.

In Israel werden jene Juden und jüdischen Gemeinschaften als «Verlorene Stämme» bezeichnet, die sich während dem babylonischen Exil auf verschiedene Nationen weltweit verteilt haben und ihre Wurzeln teilweise über Jahrhunderte zu ihrer eigenen Sicherheit verborgen haben. Andere sind sich ihrer jüdischen Identität nicht bewusst.

Zum Thema:
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Datum: 13.09.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / thejc.com

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