Weltweite Trennung erwartet

Konservative Methodisten starten neue Denomination

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Methodistische Kirche (Bild: Pixabay)
Die Vereinigte Methodistenkirche arbeitet an einer Vereinbarung, die die Bewegung spalten wird. Konservative Gruppen planen eine neue weltweite Methodisten-Denomination.

Im August 2022 hat die Vereinigte Methodistenkirche (United Methodist Church) ihre alle vier Jahre stattfindende Hauptversammlung. Auf diese Tagung hin wird ein Teilungsplan vorbereitet mit dem Namen «Protokoll für Versöhnung und Gnade durch Trennung»; es wird erwartet, dass eine Mehrheit der teilnehmenden Gruppen für diesen Plan stimmen wird.

Aus der Trennung werden verschiedene neue Gruppen hervorgehen, die die «Global Methodist Church» bilden, die eine theologisch konservative Richtung vertritt. «Die Hauptmission der Global Methodist Church wird es sein, Jünger Jesu Christi zu machen, die leidenschaftlich anbeten, extravagant lieben und mutige Zeugen sind», erklärte Keith Boyette, einer der 17 Theologen, die den Weg zur neuen Denomination vorbereiten. Ausser aus Afrika erhält die neue Denomination starke Unterstützung aus Osteuropa, den Philippinen, Südkorea und anderen Teilen der Welt.

Westliche Länder gegen den Rest der Welt

In Europa vertreten Methodistenkirchen – etwa in Norwegen oder in Grossbritannien – theologisch liberale Positionen in Fragen der menschlichen Sexualität. In den USA haben sich über 100 Methodistenkirchen zu einer LGBT-freundlichen Position bekannt. Demgegenüber vertritt eine grosse Mehrheit nicht-westlicher Methodisten eine traditionelle biblische Position zu Fragen der Homosexualität und erst recht zu Genderthemen. An der letzten Weltkonferenz im Februar 2019 stimmte nur eine knappe Mehrheit für die traditionelle christliche Definition von «Ehe» – gegen Widerstand auch aus der Schweiz.

Auf der anderen Seite wird erwartet, dass nach der Spaltung von 2022 die «Liberation Methodist Connexion» gegründet wird, eine theologisch sehr «progressive» Gruppe, die «bewusst alle zur vollen Teilnahme einlädt, die ihre gottgegebenen Identitäten und Ausdrucksformen ausleben», darunter «alle Ausdrucksformen von Gender und sexuellen Identitäten».

Der Methodismus bildete sich im 18. Jahrhundert aus der Erweckung um Charles Wesley. In den USA bildet er die zweitgrösste Denomination, verliert aber seit Jahren Mitglieder. In afrikanischen Ländern verzeichnet er dagegen starke Wachstumsraten.

Zum Thema:
Schluss mit Schubladendenken!: Der Glaube an Jesus ist keine Denomination
Spannungsfelder in Gemeinden: Verschiedene Weltanschauungen und Überzeugungen
Das Ringen um Einheit: Umgang mit Homosexualität wird zur Zerreissprobe in der EMK

Datum: 06.03.2021
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Evangelical Focus / bearbeitet von Livenet

Kommentare

Habe das am Rande mitbekommen, ein deutscher methodistischer Pfarrer machte das über Jahre zum Thema und hat dann in einer höchstemotionalen Predigt die Gemeinde mit massivem Druck auf diesen bibelfremden Kurs eingeschworen, ich war entsetzt und mußte bei der Predigt weinen. Für mich nicht verständlich, warum das Ganze. Es gibt doch so viele Bereiche, wo sich Christen einsetzen können. Für die anderen kann man doch einfach das Wort Gottes zitieren und es dann so stehen lassen. Wie jeder Christ damit dann umgeht, ist dann doch seine Verantwortung. Aber eine ganze Kirche in so ein Zeug hineinzumanövrieren? Besser nicht an so etwas denken.

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