Kundgebung in Zürich

Junge Christen demonstrieren gegen ISIS

Das brutale Regime der Terrorgruppe «Islamischer Staat» (IS) löst auch bei Christen in der Schweiz, die aus dem Nahen Osten stammen, Entsetzen aus. Für heute Samstag, 26. Juli, ruft die Jugendorganisation «Esu Youth» in Zürich deshalb zu einer Demonstration gegen den IS auf.

Zoom
«Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!» - Lukas 23,34
Damit wolle man auf die «Geschehnisse» in der irakischen Stadt Mossul reagieren, sagte Lukas Sagur, Vizepräsident der Schweizer Sektion von «Esu Youth».

Am vergangenen Wochenende erreichte die Gewalt gegen die im Irak ansässigen Christen und Kirchen eine neue Eskalationsstufe. Die Dschihadisten richteten ein Ultimatum an die Christen in Mossul: zum Islam überzutreten oder künftig Sonderabgaben zu zahlen, oder die Stadt zu verlassen; andernfalls drohe ihnen der Tod.

Antikes Erbe wird zerstört

Damit habe der IS «eine Schwelle überschritten. Jetzt braucht es eine Reaktion», so Sagur. «Wir wollen ein Zeichen setzen!» Die Christen des Nahen Ostens, zu denen Aramäer, Assyrer und Chaldäer gehörten, würden in ihrer Existenz durch den IS bedroht, heisst es in der Mitteilung weiter. «Kirchen, Klöster, Wohnquartiere und das antike Erbe unseres Volkes werden wahllos zerstört.» Die Errichtung des Kalifats durch den Anführer von IS, Abu Bakr al-Badhdadi, sei eine Gefahr nicht nur für alle Christen, sondern auch für die gemässigten Muslime.

300 Personen erwarte man an der Kundgebung, die am Samstag, 26. Juli, auf dem Helvetiaplatz in Zürich stattfindet, sagte Sagur. Als Jugendorganisation spreche man insbesondere junge Menschen an, aber der Appell, «Fahne gegen den 'Islamischen Staat'» zu zeigen, richte sich an alle.

6'000 Christen aus dem Nahen Osten in der Schweiz

Nach Angaben von Sagur leben in der Schweiz ungefähr 6'000 Christen, deren ursprüngliche Heimat im Nahen Osten liegt. Die Mehrheit von ihnen sei Schweizer Bürger. Die Jugendorganisation «Esu Youth» (European Syriac Union Youth) wurde 2009 gegründet und ist in Deutschland, Belgien, Schweden und der Schweiz aktiv.

Webseite:
Die Kundgebung auf Facebook

Zum Thema:
«Ethnische Säuberung» im Irak: Weltweite Entrüstung nach Christenvertreibung in Mossul
Christen trotzen ISIS mit Liebe: Syrien/Irak: Hände falten statt Finger am Abzug
ISIS zerstört Jona-Grab im Irak: Was, wenn es Buddha-Statuen gewesen wären?

Datum: 26.07.2014
Quelle: Kipa

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Heilsarmee Zürich
Ukrainische Geflüchtete feiern Weihnachten dieses Jahr mit sehr gemischten Gefühlen. Traditionsgemäss jeweils am 6. und 7. Januar. Die Heilsarmee...
Agentur C
In einer gross aufgelegten Aktion wurden am vergangenen Mittwoch, 21. Dezember in neun Zeitungen der Schweiz Anzeigen geschaltet – um die Leser auf...
Nik Gugger
Der Titel ist Programm seines Buches. Der EVP-Nationalrat Nik Gugger hat ein biografisches Buch über seinen aussergewöhnlichen Weg vom indischen...
Über 1'000 Teilnehmende
Das Schicksal der Glaubensverfolgten darf uns nicht gleichgültig sein. Das bezeugten am 14. Dezember mehr als 1.000 Teilnehmende an der CSI-Mahnwache...

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...