Eine der ältesten Krankheiten

Forscher entschlüsseln Lepra-Genom

Lepra gehört zu den ältesten Krankheiten der Menschheit. Das haben Forscher der Universität Tübingen entschlüsselt. Um dieses Leid besser bekämpfen zu können verlegt die Internationale Vereinigung der Lepra-Werke ihren Hauptsitz von London in die Schweiz, nach Genf.

Zoom
Verteilung von Lebensmitteln durch die Lepra-Mission
Ein internationales Forscherteam von der Universität Tübingen hat zusammen mit Johannes Krause, Direktor des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte, ein Erreger-Genom für Lepra entschlüsselt. Mitgewirkt hat auch Stewart Cole von der EPFL Lausanne.

Krankheit hat sich ihrem Wirt angepasst

Zoom
Forscher haben einen aggressiveren Lepra-Erreger entdeckt.
In der neuen Studie konnte das Genom des Lepra-Erregers Mycobacterium lepromatosis aus Biopsiegewebe eines mexikanischen Lepromatose-Patienten entschlüsselt werden. Diese Form ist aggressiver als der «klassische» Mycobacterium leprae-Erreger. Die Symptome sind vergleichbar und werden erst seit wenigen Jahren klinisch unterschieden.

Damit wurden neue Erkenntnisse zu einer der ältesten Krankheiten der Menschheit gewonnen. Die Ergebnisse wurden erst vor kurzem im Wissenschaftsmagazin PNAS publiziert. Unter anderem gehen die Forscher davon aus, dass sich die Krankheit ihrem Wirt angepasst hat und Gene, die nicht mehr gebraucht wurden, verloren gegangen sind.

ILEP zieht von London nach Genf

Gegen diese alte aber noch immer verbreitete Krankheit kämpfen mehrere Organisationen und Verbände. Vierzehn internationale Lepra-NGO's, darunter die Lepra-Mission, sind unter dem Dach der «International Federation of Anti-Leprosy Associations» (ILEP) vereinigt. Nun zieht der WHO-Partner in wenigen Tagen, am 13. April, von London nach Genf. ILEP bezeichnet die Westschweizer Stadt als «The worlds health hub» (Das Gesundheits-Zentrum der Welt).

Durch Vernetzung mit anderen Gesundheitsorganisationen in Genf soll nun mit noch mehr Effort das Ziel erreicht werden: Eine Welt ohne Lepra! Dazu gehört, zu verhindern, dass die noch existierende Krankheit vernachlässigt wird und sich erneut ausbreiten kann. Zudem wird das Stigma bekämpft. Betroffene Personen werden wieder in die Gesellschaft integriert.

Video zur Leprakrankheit

Zur Webseite:
Lepra-Mission Schweiz

Zum Thema:
Novartis sponsert Medikamente: Christliches Hilfswerk geht letzte Lepra-Meilen
Welt-Lepra-Tag: Die Krankheit ist heimtückisch, aber heilbar
WHO schlägt Alarm: Lepra hat wieder zugenommen
Graue Engel: Esel helfen Lepra-Betroffenen

Datum: 30.03.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Im Iran
Viele Christen versammeln sich jeden Abend im Iran, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und das Abendmahl zu nehmen. Im Vergleich zu einmal pro Monat...
Die fromme Chronik 2022
Nachdem wir im ersten Teil unseres Jahresrückblicks vor allem Personen und Themen in den Vordergrund gestellt haben, wollen wir uns nun eher...
Faktencheck Christentum
Die meisten Menschen waren während des grössten Teils der Menschheitsgeschichte Analphabeten. So konnte die Welt keine Fortschritte machen. Eine...
Der Rückblick auf 2022
Die Ereignisse gehen so schnell vorbei – und vergessen. Was hat die christliche Welt im Jahr 2022 beschäftigt? Wir versuchen einen – klar subjektiven...

Anzeige

RATGEBER

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...