Die Gegend rund um den Ort, wo Jesus getauft wurde, soll bald der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ein breitangelegtes Minen-Räumungsprogramm steht bevor.
Hier soll Jesus von Johannes dem Täufer getauft worden sein.
Qasr
al-Yahud liegt zehn Kilometer östlich von Jericho und gilt als der Ort, wo Jesus einst von Johannes dem Täufer getauft wurde. Sieben Kirchen,
Kapellen und Klöster stehen an diesem Ort, die meisten wurden während der Zeit
des britischen Mandats in den 1930er-Jahren errichtet.
Der
Ort war ein beliebtes Pilgerziel, bis die Auseinandersetzungen im Nahen Osten
1968 zu einer Blockade führten. 2011 wurde eine Strasse durch das Minenfeld zum Fluss hindurch eröffnet. Die und die Pilger kamen wieder, doch die Kirchen sind
noch geschlossen.
Über 1'400 Minen
Minen-Räumungsarbeiten in der West Bank
Nun
will das israelische Verteidigungsministerium gemeinsam mit dem HALO-Syndikat aus
Grossbritannien das Gebiet entminen. HALO vermutet, dass 260 Panzer- und 1'200
Anti-Personen-Minen vergraben sind und weitere Sprengfallen an verschiedenen
Orten angebracht sind.
Die
verschiedenen Kirchen – unter anderem eine koptisch-, äthiopisch-, griechisch-,
syrisch- und russisch-orthodoxe – erteilten ihre Einwilligungen.
HALO
sammelte bislang eine Million Dollar, die Gesamtkosten sollen rund 1,5
Millionen Dollar betragen.
Brücken bauen
Das
Werk lässt verlauten: «Diese Minen zu beseitigen, heisst nicht nur, das tödliche
Erbe des Konflikts zu beseitigen, sondern auch Brücken zwischen den
Gemeinschaften zu bauen.» Die Kirchen würden dann wieder sicher besucht werden
können.
Erwartet
wird, dass die Räumung zwei Jahre dauert. Das Team soll aus Israelis,
Palästinensern und Georgiern bestehen.