Nach BJP-Sieg

Es gibt auch gute Nachrichten aus Indien

Schönreden braucht man die Lage in Indien nicht. Dennoch: Es gibt auch positive Nachrichten aus dem gigantischen Reich. Zum Beispiel wurde ein Christ mit einem Erdrutschsieg Präsident eines indischen Mega-Bundesstaates.

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Jagan Mohan Reddy
Bald dürfte Indien das bevölkerungsreichste Land der Welt sein. Mit gegenwärtig bereits 1,339 Milliarden Einwohner ist Indien der aktuellen Nummer eins, China (1,386 Milliarden), bereits sehr nahegekommen.

Die Radikalität der Hinduisierung

Indien ist auf der Überholspur – und gleichzeitig im Hintertreffen, wenn man auf die Menschenrechtslage blickt. Unter der rechtsnationalistischen, konservativen Hindu-Partei BJP werden Minderheiten wie nie im laufenden Jahrtausend an den Rand gedrängt. Und das knechtende Kastensystem stiehlt den Menschen nach wie vor ihre Hoffnung auf ein besseres Leben.

Im Zuge der Hinduisierung sagte beispielsweise ein Partei-Funktionär, dass das Ziel sei, dass seine Nation bis am 31. Dezember 2021 frei von Christen und Muslimen sei. Dies ist gerade was Muslime betrifft eine grosse Ansage, denn immerhin ist Indien nach Indonesien und Pakistan das Land mit den drittmeisten Muslimen.

Trotz allem: Christenheit wächst

Auch die Christenheit in Indien wächst. Die Schätzungen gehen auseinander. Ralph Wilson, Pastor und Leiter des «Joyful Heart Renewal Ministries», berichtet, der Anteil der Christen sei von 2,5 Prozent vor einem Jahrzehnt auf heute etwa 5,8 Prozent angestiegen. Dies bedeutet eine enorme Steigerung der Wachstumsrate. «Es passiert etwas», so Wilson.

Bestätigt wird diese Zahl von den Beobachtern von «Operation World». In manchen Staaten führte das Wachstum dazu, dass Christen über zehn Prozent der Bevölkerung ausmachen.

5,8 Prozent klingt auf den ersten Blick nach wenig. Beachtlich allerdings ist neben dem Wachstum, das höher ist als das prozentuale Wachstum des Volkes, auch die gigantische Zahl hinter diesen 5,8 Prozentpunkten: Es sind nämlich 77,6 Millionen Menschen. In Indien leben somit mehr Christen, als England, Frankreich oder Italien an Einwohnern zählt.

Christ wird Premierminister in Mega-Bundesstaat

2009 starb der Premierminister von Andhra Pradesh, Y. S. Rajasekhara Reddy, bei einem Hubschrauberunfall. Dieser indische Bundesstaat zählt über 50 Millionen Einwohner (mehr als das ganze Land Spanien mit 46 Millionen). Reddy war ein engagierter Christ, der auch von Millionen von Hindus geliebt wurde.

Nun wurde sein Sohn, Jagan Mohan Reddy, ebenfalls ein engagierter Christ, zum neuen Premierminister Andhras gewählt. Seit dem 30. Mai 2019 ist er im Amt. Die von ihm gegründete «YSR Congress Party» errang einen Erdrutschsieg: Sie eroberte nicht weniger als 151 der insgesamt 175 Parlamentssitze in Andhra Pradesh.

Es ist zudem eine wichtige Nachricht für Indiens Christen als Ganzes, da Jagan Mohan Reddy als Ministerpräsident eines grossen Staates erheblichen Einfluss hat.

Zum Thema:
Christen in Indien: Der Druck nimmt zu

Wahlen in Indien: «Über Himmel und Hölle darf nicht gesprochen werden»
Hinduistischer Extremismus: Indien: Gewalt gegen Christen nimmt zu

Datum: 11.06.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post

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