Scott Morrison: «Ich habe immer an Wunder geglaubt»
Nach der unerwarteten Wiederwahl sagt Australiens alter
und neuer Premierminister Scott Morrison: «Ich habe immer an Wunder geglaubt.» Umfragen hatten in den letzten Monaten einen anderen Ausgang
prognostiziert. Er sagt öffentlich, dass er seine Kraft aus dem christlichen
Glauben bezieht, wenige Stunden nach der Wahl besuchte er einen Gottesdienst in
seiner Gemeinde.
Scott Morrison
Nur wenige
Stunden nach der Wiederwahl ging Morrison in den Gottesdienst. Er besucht die
pfingstliche «Horizon Church» in Sydney. Der Glaube sei nicht gleichzeitig
seine politische Agenda. «Wie einst Abraham Lincoln sagte,
ist es nicht unsere Aufgabe zu beurteilen, ob Gott auf unserer Seite ist,
sondern ernsthaft zu beten, dass wir auf seiner Seite sind.» Eine Folge seiner Überzeugung sei jedoch seine
soziale Ausrichtung, sagte er bereits bei früherer Gelegenheit.
Im vergangenen Jahr «eingesprungen»
Morrison wurde
im vergangenen Jahr zum 30. Premierminister Australiens ernannt. Er übernahm
diese Position, nachdem Malcolm Turnbull seinen Rücktritt erklärte. Dessen
Partei hatte gegen ihn revoltiert. Nun, rund ein
Dreivierteljahr später, geht Morrison als Sieger hervor und startet in eine weitere dreijährige Amtszeit.
Sein Rivale Bill
Shorten trat am Samstagabend nach der Niederlage zurück. Nach seinem Sieg sagte
Scott Morrison: «Ich habe immer an Wunder geglaubt.»
«Frei», nicht «säkular»
«Dies ist eine
Nation, in der du die Freiheit hast, jedem Glaubenssystem zu folgen, das du
wählst», sagte Morrison. Der Säkularismus sei nur ein mögliches System. Diese Ausrichtung
habe keinen grösseren Anspruch als jeder andere in der australischen
Gesellschaft.
Er verwies auf eine Aussage des US-Senators Joe Liebermann, die auch für Australien gelte: «Die Verfassung garantiert die Religionsfreiheit. Das heisst nicht, dass das Land religionsfrei ist.» Genau das gelte auch für Australien, sagte Premier Morrison.