Dem grössten Baptistenverband der USA fehle es an Leidenschaft für Evangelisation, hält der Bericht eines Pastorenausschusses des Bundes der Südlichen Baptisten fest.
Ed Stetzer, Präsident des baptistischen Forschungsinstituts Lifeway
Die südlichen Baptisten zählen 16 Millionen Mitglieder in über 45'000 Gemeinden. Es falle ihnen schwer, die jüngere Generation mit der christlichen Botschaft zu erreichen, stellt der Pastorenausschuss fest. Nach Angaben ihres Berichts haben 25 Prozent aller Gemeinden im Jahr 2012 «null Taufen» gemeldet. 60 Prozent haben niemanden im Alter von zwölf bis 17 Jahren getauft. 80 Prozent hatten maximal einen Täufling in der Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren.
Dies sei vor allem auf ein geistliches Problem zurückzuführen. «Viele unserer Pastoren und Gemeinden engagieren sich nicht genug bei der Verbreitung der christlichen Botschaft», heisst es in dem Bericht. Man brauche einen «Geist der Busse» im Blick auf das geistliche Klima der Gemeinden und des ganzen Volkes.
Ed Stetzer, Präsident des baptistischen Forschungsinstituts Lifeway, erklärte gegenüber der Internetzeitung Christian Post, es mangle am Eifer für Mission: «Evangelikale lieben Evangelisation – sie lieben es, wenn das ein Anderer erledigt.» Das Missionsfeld wachse, aber es gebe nicht genug Christen, die das Evangelium an ihre Nächsten weitergeben. Ausserdem lebten viele Gemeinden der Südlichen Baptisten kulturell noch in den fünfziger Jahren: «Das Evangelium muss aber die Menschen im neuen Jahrtausend erreichen.»