Multikulturelle Gemeinde in Zug

Der Schlüssel liegt auf dem Teller

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Eine multikulturelle Gemeinde widerspiegle das Reich Gottes, sagt Heinz Röthlisberger. Im «Christlichen Treffpunkt Zug» gehen über zwanzig Nationen ein und aus. Der Schlüssel sei gemeinsames Essen. Und noch eine Beobachtung macht Röthlisberger: viele christliche Gemeinden seien oft internationaler als sie zunächst selbst denken.

Die Schweiz ist multikulturell, insbesondere Zug. «Wenn eine Gemeinde die ganze Bandbreite hat, Jung und Alt, Arm und Reich und verschiedene Ethnien, dann reflektiert sie die Breite des Reiches Gottes», bilanziert Pastor Heinz Röthlisberger. Auch in der Offenbarung seien Menschen aus verschiedenen Nationen erwähnt, die Gott gemeinsam anbeten.

Leute aus über 30 Nationen besuchten den «Christlichen Treffpunkt Zug», derzeit sind es rund 25 Personen. Begonnen hatte multikulturelle Arbeit unter Werner Spalinger. «Er war zuvor mit seiner Familie in Peru als Missionar tätig. Sein Herz für fremdsprachige Menschen, insbesondere für Latinos, führte zur Gründung von spanisch- und portugiesischsprachigen Kleingruppen.» Daraus entstand bald darauf der «Culto Latino», ein Gottesdienst, der bis heute in die Gemeinde integriert ist.

Internationaler als gedacht

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Jesus-Fäscht vom CT Zug
Zum weiteren Angebot gehört die Arbeit «Mosaik». Stets am Freitag bietet die Gemeinde deutschen Sprachunterricht und ein Mittagessen an. «Dieser wird von Eritreern, Äthiopiern, Schwarzafrikanern, Tibetern und vielen anderen besucht», gibt Röthlisberger einen Einblick in das Wirken des «Christlichen Treffpunkt Zug».

Auch seien viele Gemeinden internationaler, als sie selbst vermuten würden. «Ich war vorher Pastor in einer Gemeinde in Nidwalden. Wir dachten, dass unsere Gemeinde vorwiegend aus Schweizern besteht. Als wir dann die Herkunftsländer genau anschauten, wo zum Beispiel eine Person die ersten Lebensjahre verbrachte, zählten wir mehr als zehn verschiedene Nationen. Das dürfte vielen Gemeinden ähnlich gehen.»

Offene Arme wichtig

Eine Herausforderung sei die Spannung zwischen Wunsch und Realität. «Wir Schweizer sagen rasch, dass wir Christen alle gleich sind, dass wir eins sind. Nicht alle Ausländer empfinden das so und fühlen sich gleichwertig.» Wichtig ist laut Heinz Röthlisberger die Begegnung von Herz zu Herz. «Man sagt schnell, dass man nichts gegen Ausländer hat, aber geht dann nicht auf sie zu. Es braucht etwas mehr Signale, zum Beispiel einmal eine Einladung. Wenn ich das tue, begegnet man sich am nächsten Sonntag anders.»

Spiegel der Gesellschaft

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Anbetung im CT Zug
Von Ausländern könne man viel lernen, hebt Heinz Röthlisberger hervor. «Sie sind kühner im evangelisieren.» Viel lerne er auch von seinem Mitpastor Marciano Teixeira. «Er ist Brasilianer und verfügt über eine weltoffene Weisheit.»

Auch sei das Liedgut grösser geworden. Manchmal werde zum Beispiel ein spanischer oder portugiesischer Titel gesungen. Bahnbrechend sei, zusammen zu essen, in der Gemeinde oder daheim. «Da wird viel Kultur vermittelt und man kommt sich näher. So lernt man auch Spezialitäten aus verschiedenen Ländern kennen.»

Die grösste Freude aber sei, dass die Gemeinde ein prophetisches Signal in die Gesellschaft sendet: «Im Namen von Jesus leben wir friedlich und freudig zusammen und das über die Sprachgrenzen hinweg.»

«Wir brauchen die Ausländer»

Wichtig sei ein liebendes Herz und jemand, der die multikulturelle Arbeit mit jeder Faser seines Leibes verkörpert. «Wir brauchen die Ausländer, sonst fehlt etwas.» In der Gemeinde sei es deshalb wichtig, Personen zu haben, die dafür brennen. «Der Leib Christi ist nicht zufällig international. Biblisch und theologisch ist es gut, wenn wir uns dafür einsetzen.»

Webseite:
CT Zug 

Zum Thema: 
Dossier «Migration» 
Wer lebt in der Umgebung?: Zukunftsmodell: Multikulturelle Gemeinden 
Interkultureller Mitarbeiter-Tag: Mission durch Migration in der Apostelgeschichte 
Umbruch in der Mission: Kulturübergreifende Mission muss erlernt werden 

Datum: 13.06.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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