Bloss drei Jahre wirkt Jesus in der Öffentlichkeit. Er predigt Liebe und Vertrauen zu Gott, der als himmlischer Vater den Menschen nahe kommt. Mit erstaunlichen Wundertaten reisst jene, die sich mit Elend und Armut abgefunden hatten, aus der Apathie. Sollte es ein besseres Leben geben – auch für sie?
Noch bevor er im Alter von etwa 30 Jahren in die Öffentlichkeit tritt, besucht Jesus „Johannes den Täufer“. Dieser strenge Bussprediger und Asket fordert mitten in der Wüste die Leute mit harschen Worten zur Umkehr von ihren bösen Taten auf. Ausgerechnet Jesus von Nazareth, über den niemand Schlechtes erzählt, lässt sich von ihm zur Vergebung der Sünden taufen. Zeugen sehen danach, wie sich der „Geist Gottes in Gestalt einer Taube“ auf ihm niederlässt. Und sie hören eine himmlische Stimme: „Du bist mein geliebter Sohn, der meine ganze Freude ist.“
Wein statt Wasser
Bald darauf erregt Jesus Aufsehen mit seinem ersten Wunder. Bei einer Hochzeit geht der Wein aus. Jesus sorgt dafür, dass das Fest nicht verdirbt und plötzlich wieder Wein da ist. Verwandelt aus Wasser. Im Laufe von drei Jahren geschieht vieles mehr: Er heilt unheilbar Kranke, Blinde, von Dämonen Besessene und Verstümmelte. Er ruft den toten Sohn einer mittellosen Mutter aus dem Grab. Er erweckt und heilt nicht nur, sondern beansprucht auch, Sünden zu vergeben.
Auf den Kopf gestellt
In seiner berühmt gewordenen Bergpredigt stellt er vieles auf den Kopf. Er predigt rückhaltlose Liebe, erklärt Arme für reich und Unterdrückte zu Mächtigen. Er verspricht das „Reich Gottes“, das schon begonnen habe. Dazu ruft er Menschen auf, sich ihm rückhaltlos anzuvertrauen. Zwölf Schüler, Jünger genannt, heften sich an seine Fersen.
Bei seinen öffentlichen Reden eckt Jesus an. Ganz besonders bei den einflussreichen Leuten in Politik und Kirche. In Diskussionen fährt er dem Establishment hart an den Karren. Er entlarvt die Leader als Abzocker, denen Macht und Geld wichtiger sind als die Liebe zu den Menschen. Das weckt Hoffnung beim einfachen Volk: Ist er vielleicht der kommende "Messias", der Retter und Erlöser, der auch politische Freiheiten bringt?
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