Seine Modelinie definiert einen Lebensstil der Nächstenliebe
Mit 25 Jahren gründete der gebürtige Schaffhauser David Togni seine Modelinie «Love Your Neighbour». Von Anfang an wollte er viel mehr als Kleider designen und verkaufen. Ihm geht es um die Botschaft, den Nächsten zu lieben, wie es Jesus vorgelebt hat.
David Togni hat ein Herz für Obdachlose und Benachteiligte.
Und tatsächlich hat David Togni mit seinem Modelabel eine erstaunliche Bewegung ausgelöst. «Love Your Neighbour» (Liebe deinen Nächsten) steht heute für einen Lebensstil, ein Lebensgefühl. Vor zwei Jahren – im Mai 2013 – begann die verrückte Erfolgsgeschichte mit einem Traum, indem Togni das ganze Modekonzept sah, das er entwerfen sollte. Das tat er dann auch. So nahmen die Dinge ihren Lauf…
Heute besitzt der Schweizer ein Modelabel, das nicht nur den inländischen Markt aufgemischt hat, sondern in ganz Europa hoch im Kurs ist. «Die Hand von Gott lag von Anfang an auf dieser Sache. Ich habe mit 3'800 Franken angefangen. Und jetzt kann ich schon Leute beschäftigen. Es ist wirklich Gnade, dass 'Love Your Neighbour' so weit Kreise zieht.»
Herz für Obdachlose
«Love your neighbour» zieht weite Kreise und kommt gut an.
Wie radikal der junge Unternehmer seine Botschaft der Nächstenliebe leben will, zeigt sich in seiner Art, wie er mit Armen und Obdachlosen umgeht. Da war zum Beispiel eine Begegnung mit einem Bettler in Amsterdam. Togni erzählt: «Der Mann hat mich gefragt, ob ich ihm 50 Cent geben möchte. Ich antwortete: 'Nein, das möchte ich nicht. Ich möchte noch viel mehr geben.' Wir gingen dann zusammen ins Einkaufszentrum. Ich sagte ihm, er dürfe alles kaufen, was er will. Der Mann getraute sich fast nicht, etwas in den Einkaufskorb zu legen. Ich ermutigte ihn, wirklich nach Herzenslust einzukaufen. Dann holte ich jeden Artikel, den er ausgewählt hatte, noch einmal und schenkte ihm somit das Doppelte. Der Mann fing an zu weinen. 'So direkte Liebe habe ich noch nie erlebt', sagte er. Auch die Leute im Einkaufszentrum wurden auf die Szene aufmerksam.Am
Schluss kam eine Frau zu mir und fragte, warum ich so viel gebe und ich bekam von
Gott den Eindruck zu sagen: '50 Cent sind das Bedürfnis eines Bedürftigen, alles was mehr ist, sind die Möglichkeiten eines Reichen. Und wir sind alle
reich.»
Das ist die radikale Nächstenliebe, die David Togni verkörpern will und für die sein Mode-Label «Love Your Neighbour» steht. Der Modedesigner ist überzeugt, dass die Welt zu einem besseren Ort wird, wenn jeder anfängt, auf den Nächsten zu schauen. Die Kraft für diesen aufopfernden Lebensstil holt er aus seinem Glauben. «Jesus hat nie gespart mit Liebe und Aufmerksamkeit. Er ist mein Vorbild, auch wenn es um Grosszügigkeit geht. Dank meinem Glauben an ihn schaffe ich es immer wieder, Menschen zu lieben, die nichts zurückgeben können.»
Worte mit grosser Wirkung
Die Kunden von «Love Your Neighbour» seien nicht nur Christen, sagt David Togni. Es seien auch Leute, die mit dem Glauben nichts am Hut haben, die von dem Label angesprochen werden. «Menschen werden berührt, obwohl sie nichts von Gott wissen möchten.» Einmal sei ein Satanist am Flughafen an seinen Kleiderstand gekommen, erzählt David. Der Mann sei mehrmals um den Stand geschlendert. Dann sei er weggegangen. «Doch nach einer Stunde kam er wieder zurück und sagte, er müsse unbedingt dieses T-Shirt mit der Aufschrift 'Way to Go' haben. Er sei momentan am falschen Ort in seinem Leben und müsse noch einen Weg gehen, meinte der Mann. So entstehen immer wieder Gespräche über den Glauben.»
Die Kleider, die er kreiere, seien viel mehr als nur Kleider. «Durch Slogans werden Menschenleben verändert. Täglich erfahre ich von solchen Geschichten. Und es fängt alles mit der einfachen Botschaft 'Liebe deinen Nächsten' an. Liebe ist wirklich das Grösste von allem.» Dies will David Togni in die Städte Europas hinaustragen. Diesen Sommer werde man auf eine neue Kollektion verzichten und stattdessen noch mehr in die Städte gehen und Nächstenliebe leben.
«Jeder kann ein Weltverbesserer sein»
«Love your neighbour»-T-shirt
David Togni sieht sich selbst als Weltverbesserer. «Wenn wir anfangen auf den Nächsten zu schauen, machen wir die Welt zu einem besseren Ort. Jeder, der sich dafür einsetzt, dass der Himmel auf die Erde kommt, ist ein Weltverbesserer.» Dies sei nicht von den Gefühlen abhängig. Es sei vielmehr eine Entscheidung, sich auf den Nächsten fokussieren zu wollen.
Und er betont nochmals, dass Grosszügigkeit ein Schlüssel sei. Unterwegs mit seinem Team zahle er oft das Doppelte von dem, was es eigentlich kosten würde. «Auch als Unternehmen zahlen wir den Lieferanten oft 500 Franken zu viel und bedanken uns für die gute Ware. Diese Kultur sind die Menschen heute nicht mehr gewohnt. So sind wir immer im Gespräch und können auf unseren Glauben hinweisen. Es ist doch so: Wenn wir geizig sind, wie sollen die Menschen dann merken, dass wir Christen sind und es einen Unterschied gibt?»
So verfolgt der junge Mann leidenschaftlich seine Mission von «Love Your Neighbour». Der Erfolg gibt ihm Recht. Die Verkaufszahlen seines Modelabels sind so gut, dass er mittlerweile jedes fünfte T-Shirt an einen Obdachlosen verschenken kann. Und auch ein Teil der Finanzen wird an Bedürftige abgegeben. «Ich will nichts verdienen mit diesem Projekt. Es ist eine soziale Sache.» Wer David Togni persönlich kennengelernt hat und selbst ein wenig vom «Love Your Neighbour»-Fieber angesteckt wurde, kann diese Einstellung nachvollziehen. Etwas anderes würde nicht zu ihm passen.
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