Etwas mehr als 2'200 News-Artikel werden in einem Kalenderjahr auf Livenet.ch & Jesus.ch veröffentlicht. In den Tagen bis Weihnachten pickt jede Redaktorin und jeder Redaktor eine Story heraus, die sie oder ihn besonders gefreut hat. Heute ist Daniel Gerber an der Reihe.
Daniel Gerber
Zwei Begegnungen haben mich in diesem Jahr besonders bewegt:
Einerseits jene mit Fawzia (Name geändert) in Athen. Die gebürtige Iranerin hilft seit sechs Jahren gemeinsam mit ihrem Mann und einem kleinen Team persisch-sprachigen Menschen, die aus dem Iran und Afghanistan nach Europa fliehen und in den Gassen und Pärken der griechischen Hauptstadt nächtigen.
Hilfe unter schwierigsten Umständen
Mit wenig Mitteln steht Fawzia den Gestrandeten bei, hilft mit Nähkursen und offenen Ohren. Nicht selten interessieren sich die Ankömmlinge für den christlichen Glauben der Helfer. «Eine Frau mit Taliban-Hintergrund kannte nur Gewalt und Tod. Hier sagte sie, dass sie diesen Frieden kennenlernen will, den wir haben.» Ihr wurde erklärt, wie dieser zu finden ist und die Frau erlebte erstmals seit langem wieder echte Fröhlichkeit.
Müde aber zufrieden erklärte Fawzia, wie das Engagement begonnen hat, während im Raum nebenan einige geflüchtete Frauen gerade einer einfachen Arbeit nachgingen. «Die Flüchtlinge sind bewegt, dass es Menschen gibt, die ihnen freiwillig helfen, statt dass sie einen Badeurlaub machen.»
Eine andere besondere Begegnung war die mit Gilles Yapi.
Wie vergeben aussieht
Gilles Yapi
Es hatte ausgesehen, als wäre die glanzvolle Karriere des Ausnahme-Fussballers Gilles Yapi jäh durch ein brutales Foul vorzeitig beendet worden. Doch Yapi hatte keinen Groll auf seinen Gegner. Im Gespräch mit Livenet sagte er, dass er dem Täter vergeben habe. Es war eindrücklich zu sehen, wie der Christ auch darüber hinweg sah, dass die Elfenbeinküste – sein Nationalteam – ohne ihn den Afrika-Cup gewonnen hat.
Und als Yapi nun vor einigen Wochen auf den Platz zurückkehrte, wollte es der Spielplan, dass er als erstes auf den Club traf, in dem jener Athlet spielte, der ihn damals niedergestreckt hatte. Und wie reagierte Yapi? Mit einem Revanche-Foul? Mit Ellenbogen-Schlägen und Fusstritten im Sichtschatten des Schiedsrichters? Nein – Yapi tauschte nach dem Match, einem 3:3 – mit dem erwähnten Gegenspieler das Trikot und sorgte damit landesweit für Aufsehen.
Fawzia, die aus Sicherheitsgründen nicht mit richtigem Namen und nur ohne Bild in Erscheinung treten darf und Gilles Yapi, der internationalen Ruhm als Fussball-Star hat, haben zwei Dinge gemeinsam:
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