Nach Bonnemain-Ernennung

Grosses Aufatmen in der Schweiz

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Joseph Bonnemain (Bild: bistum-chur.ch)
Nach Joseph Bonnemains Ernennung zum Bischof von Chur fordern viele: Die Grabenkämpfe im Bistum Chur sollen ein Ende haben. Spitzenvertreter der katholischen Kirche in der Schweiz hoffen, dass im zerstrittenen Bistum endlich Ruhe einkehrt.

Die Schweizer Bischofskonferenz habe Bonnemain bisher als empathischen Seelsorger und dezidierten Fachmann im schwierigen Dossier des sexuellen Missbrauchs in der Kirche erlebt. Auf die spezielle Herausforderung für den neuen Bischof im zerstrittenen Bistum Chur geht die SBK in ihrer kurzen Mitteilung nicht ein.

Bischöfe sprechen von Zusammenarbeit

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Felix Gmür, Bischof von Basel
Mehrere Diözesanbischöfe haben eine eigene Grussbotschaft veröffentlicht. Der Bischof von St. Gallen, Markus Büchel, freut sich auf eine gute Zusammenarbeit. Der Bischof von Basel, Felix Gmür, begrüsst die Ernennung als «ein grosses Zeichen des Friedens und der Hoffnung für das Bistum Chur und die gesamte Kirche in der Schweiz». Der neue Churer Oberhirte verstehe es, «Meinungen zu integrieren». Der Westschweizer Bischof Charles Morerod erklärte auf Anfrage kurz und bündig: «Ich bin glücklich und wünsche ihm gut Mut.»

«Ich teile Joseph Bonnemains Sorge um 'Geschwisterlichkeit und Hoffnung' als sehr aktuelle Aufgabe der Kirche nach innen und aussen», schreibt der Westschweizer Weihbischof, Alain de Raemy. Der Bischof von Sitten, Jean-Marie Lovey, meint: «Er hat mein Gebet und mein Vertrauen.» Der Einsiedler Abt Urban Federer bezeichnet den neuen Bischof als Brückenbauer, der die Sorgen und Nöte der Menschen kenne.

Erleichterung bei den Kantonalkirchen

Die Ernennung Bonnemains beende eine lange Zeit des Wartens, die von Spannungen und Ungewissheit geprägt war, schreiben Renata Asal-Steger und Daniel Kosch von der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz (RKZ) in einem gemeinsamen Grusswort an den neuen Bischof.

Das Bistum erhalte einen Bischof, der über Jahre hinweg «die Zusammenarbeit mit den staatskirchenrechtlichen Körperschaften gepflegt und weiterentwickelt hat».

«Das ist eine gute Nachricht», schreibt Lorenz Bösch. Er ist der oberste Katholik in Schwyz. Es sei ein starkes Zeichen Roms, denn Bonnemain wisse um die Bedeutung des «Zusammenwirkens von Bistum und Kantonal- und Landeskirchen», schreibt der Präsident des Kantonalen Kirchenvorstandes der Kantonalkirche Schwyz weiter.

«Damit ist ein erster Schritt getan, um im Bistum wieder den Frieden einkehren zu lassen und bestehende Gräben zuzuschütten, was dringend nötig ist. Der neu ernannte Bischof Joseph Maria Bonnemain ist aus der Sicht der Biberbrugger Konferenz die geeignete Person, um die Spaltung im Bistum zu überwinden», teilt der Präsident der BBK, Stefan Müller, mit.

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Simone Curau-Aepli
«Mir fällt ein grosser Stein vom Herzen», erklärt die Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF) und ehemaliges Mitglied des Koordinationsteams der Allianz «Es reicht!», Simone Curau-Aepli. Sie hofft, dass sich mit Bischof Joseph Bonnemain die Führungs- und Gesprächskultur im Bistum Chur verbessert. 

Ausserkirchliche Stimmen

Die Zürcher Religionsministerin Jacqueline Fehr ist zuversichtlich, dass mit der Ernennung Bonnemains «das duale Modell gestärkt und damit das Verhältnis zwischen Staat und Kirche gefestigt wird».

NZZ-Redaktor und Kirchenspezialist Simon Hehli geht davon aus, dass im Bistum Chur «endlich Ruhe einkehrt». Bonnemain sei zwar Angehöriger des konservativen Opus Dei. Dennoch stosse er bei den Vertrauten des früheren Bischofs Vitus Huonder auf Ablehnung. Diese Kreise sähen in ihm einen Verräter.

Selbst der für seine Seitenhiebe gegen die katholische Kirche bekannte Journalist des «Tages Anzeiger» Michael Meier findet gute Worte für den neuen Bistumsleiter. Er bezeichnet ihn als «offener und wohlwollender als Generalvikar Grichting». Bonnemain sei auf Distanz «mit dem konservativen Kurs von Vitus Huonder» gegangen.

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Datum: 17.02.2021
Autor: Georges Scherrer
Quelle: kath.ch

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