Das
«Himmelfahrtskommando» gibt es offiziell seit 2019, und das vierköpfige
Leitungsteam hat noch einiges vor. Sie wollen eine echte Alternative zu
traditionellen Kirchen bieten und für einzelne Personen da sein – persönlich
und rockig.
Wenn
Events Namen tragen wie «Sauerei» oder «Chaotenmampf», lässt das schon
vermuten, dass diese Kirche nicht gerade in der herkömmlichen Gemeindelandschaft
angesiedelt ist. So trifft man häufig auf buschige Bärte, träfe Tattoos und
viel Gitarrenmusik.
Laut,
locker und lustvoll
So werden auch eher Lieder von «Kutless» und
«Whitecross» gesungen als von Adonia. Ok, die Kinderlein kommen auch. Nebst der
Gemeindegründung wurde Familie gegründet und Nachwuchs geboren.
Aktuell gab es Ende Oktober einen «Restart» mit
Neuerungen. Ergänzend zu den Gottesdiensten gibt es am dritten Sonntag
monatlich das «Gemeinsam statt einsam», wo Essen, Ausflüge und Ähnliches von
der Kommandozentrale ausgehen. Zudem laufen zwei neugegründete Hauskreise mit
dem Ziel der Multiplikation.
Mit dieser andersartigen Ausrichtung und
den persönlichen Kontakten besteht auch eine Nähe zur «Metalchurch» und den
«Jesusfreaks» der Schweiz und Deutschland. Der Vereinssitz ist in Gasel (BE). Livenet war mit dem Himmelfahrtskommando im
Gespräch.
Was ist das
wichtigste Ziel des Vereins?
Himmelfahrtskommando: Weltfrieden ;-) Dass Leute Jesus kennenlernen
können und ihr Leben verändert wird. Wir möchten eine alternative Gemeinde
sein, in der Beziehung einen hohen Stellenwert hat. Und Feste feiern.
Wie war der Start?
Wir zogen gemeinsam nach
Bern, nahmen uns Zeit, um uns einzuleben. Dann starteten wir mit einem Essen
und gingen in die Stadt irgendwelche Menschen einladen. Daraus hat sich der
Chaotenmampf entwickelt. Nebenbei starteten wir einen Hauskreis, der sich zu
einem Gottesdienst entwickelte.
Beim Namen gibt's wahrlich
Erklärungsbedarf…
Wir
sind eine alternative Gemeinde, die mutige Wege einschlägt, um Menschen für
Gott zu begeistern. Wir wollen Gottes Freiheit erleben, welche Glaube, Liebe
und Hoffnung bewirkt. Und
Himmelfahrtskommando kommt vom militärischen Jargon, einem besonders
gefährlichen Auftrag, welcher mit grosser Wahrscheinlichkeit zum Tod führt. In
der Umgangssprache benutzt man ihn für allgemein unangenehme und aussichtslose
Aufgaben, welche trotz des wahrscheinlichen Scheiterns erledigt werden müssen.
Lange
bevor der Ausdruck seine Bedeutung bekam, gab Jesus sein Leben bereitwillig für
uns. Er begab sich auf eine Mission, welche sein Leben kostete, um uns ein
Leben in Gottes Gegenwart und Freiheit zu ermöglichen. Jesus fordert auch uns
auf, unser Leben hinzugeben. Wer an seinem Leben festhält, wird es verlieren.
Wer aber sein Leben in dieser Welt loslässt, wird es für alle Ewigkeit
gewinnen. (Johannes Kapitel 12, Vers 25)
Was läuft aktuell in eurer Gemeinde?
Wir sind seit 2019 nicht nur
ein Verein, es entwickelte sich eine Gemeinde von circa 15 Mitgliedern daraus.
Wir treffen uns bei uns in der Stube oder Draussen, Essen ist immer wichtig!
Das «Himmelfahrtskommando» bei der Sauerei (Bild: zVg)
Welche Highlights habt ihr
erlebt?
Wir durften letztes Jahr
eine Taufe durchführen, das war sehr nass und schön ;-). Als Gemeinde führten
wir mehrere Feste durch, unter anderem das Festival Sauerei.
Erläutert uns gerne noch
ein paar Werte des Vereins.
Wir
leben als Freunde Familie, liebevoll familiär. Wir gehen respektvoll
miteinander um und sind füreinander da (Johannes Kapitel 13, Vers 35). Mutig
und neugierig wagen wir neue Schritte, auch wenn sie nicht in die
gesellschaftliche Norm passen (Josua Kapitel 1, Vers 9). Und
wir wollen erschreckend ehrlich sein. Wenn andere wegschauen, schauen wir hin.
Ein transparentes, ehrliches Miteinander ist uns genauso wichtig wie Humor
(Psalm 37, Vers 37).
Was steht nächstens an, was
möchtet ihr 2022 erleben?
Wir nehmen momentan an einer
Gemeindegründungsschulung teil, die uns stark fordert, aber auch weiterbringt.
Wir möchten Jesus Menschen näherbringen, die ihn noch nicht kennen oder nicht
in übliche Kirchen hineinpassen. Für 2022 ist natürlich
wieder das Osterdisaster und die Sauerei angesagt!
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