Blaues Kreuz kämpft gegen Alkoholwerbung bei Sportanlässen
Der Kanton Zürich stimmt am kommenden Wochenende über ein Alkoholwerbeverbot auf Sportplätzen und in Stadien ab. Eine Annahme der Volksinitiative könnte wegweisend sein. Doch es gibt massiven Widerstand.
Alkoholwerbung im Eishockey
«Der 18. Mai ist die Gelegenheit, wegweisend und vorbildlich anderen Schweizer Kantonen voranzugehen und ein Zeichen für den Schutz von Kindern und Jugendlichen zu setzen!», schreibt das Blaue Kreuz Zürich dazu in einer Mitteilung. Die christliche Organisation hat die Volksinitiative über ein einheitliches Werbeverbot für Alkoholika in Sportstadien lanciert. Marktwirtschaftliche Interessen sind zurückzustellen. Sie fordert ein Verbot jeglicher Werbung für alkoholische Getränke auf Sportplätzen sowie an Sportveranstaltungen im Kanton Zürich. Alkoholwerbung bei Sportveranstaltungen müsse als «No-Go» akzeptiert werden.
«Während andere Sport- und Fussballbegeisterte Nationen wie z.B. England oder Brasilien fortschrittlich und effizient unterwegs seien und Alkohol gänzlich aus ihren Sportstadien verbannt hätten, hinkt die Schweiz laut den Initianten noch kräftig hintendrein und scheint sich mit einem einheitlichen Alkoholwerbeverbot in Sportstadien schwer zu tun.»
Nationalrat Hadorn: Wo ein Wille ist ...
Nationalrat und Gewerkschafter Philipp Hadorn
Zwar darf in den Schweizer Stadien keine Werbung für Spirituosen gemacht werden, für andere Alkoholika wie Bier jedoch schon. Philipp Hadorn, Nationalrat und Präsident Blaues Kreuz Schweiz, meint dazu: «Diese Unterscheidung macht keinen Sinn, denn Jugendliche – und nicht nur sie – werden nachweislich von Alkoholwerbung beeinflusst: je häufiger Jugendliche Alkoholwerbung sehen, desto mehr Alkohol konsumieren sie.»
Gegner der Initiative befürchten, mit einer Annahme würden Sportvereine Sponsoren- und Werbegelder verlieren. Philipp Hadorn beruhigt: «In der Tat müssten neue Sponsoren gesucht werden – was aber durchaus machbar ist, wie zum Beispiel der Lauf- oder Skisport zeigen. Wie im Sport gilt auch hier: wo ein Wille ist, ist ein Weg.»
Falls Zürich die Initiative annimmt, sieht das Blaue Kreuz die Chancen steigen, dass andere Kantone nachziehen.
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