Umfrage in Deutschland

Gendersprache stösst auf Ablehnung

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Aufkleber auf einem Hinweis­schild in Kiel (Bild: Wikipedia / CC BY-SA 4.0)
Die Deutschen lehnen das Gendern der Sprache überwiegend ab. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF.

Die Mehrheit der Deutschen lehnt das Gendern in der Sprache ab. Das zeigt eine repräsentative Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF. Die überwiegende Mehrheit, 73 Prozent der Befragten, messen demnach gendergerechter Sprache in den Medien wenig Bedeutung bei. 25 Prozent halten das für «nicht so wichtig», 48 Prozent vertreten die Meinung, das sei «überhaupt nicht wichtig». Gerade jeder Fünfte (20 Prozent) bewertete die Verwendung gendergerechter Sprache in den Medien als «wichtig», nicht einmal jeder Zehnte (6 Prozent) hält das für «sehr wichtig».

Unter anderem wollten die Meinungsforscher der Forschungsgruppe Wahlen für das aktuelle Politbarometer noch wissen, wie die Befragten das Einfügen von Trennungszeichen beziehungsweise Sprechpausen empfinden. 71 Prozent der Befragten hielten das für «nicht gut». Deutlich weniger Menschen, nur jeder Vierte (25 Prozent), hielt es für «gut».

Vorwurf: Ergebnisse wurden versteckt

In den Sozialen Medien ist die Präsentation der Ergebnisse zur Gendersprache beim ZDF-Politbarometer auf Kritik gestossen. Dem ZDF wird unter anderem vorgeworfen, die Ergebnisse versteckt zu haben. In der Präsentation auf der ZDF-Seite finden sich die Ergebnisse zum Gendern der Sprache etwa in der Hälfte der Präsentation, eingebettet zwischen einer Frage nach den Beziehungen Deutschlands zu den USA und der sogenannten «Sonntagsfrage» (Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre…). Andere Kritiker monierten, dass das ZDF die Ergebnisse nicht einmal in einer Pressemeldung zu der Umfrage überhaupt erwähnt habe.

Die Berliner Zeitung B.Z. schrieb am Montag, dass die Zahlen dem ZDF nicht passen dürften. Zuschauer hätten nach Angaben der Zeitung «in den vergangenen Monaten wiederholt kritisiert, dass beim ZDF Gendersprache angewendet wird». Der Sender habe sich gerechtfertigt mit dem Hinweis, «möglichst diskriminierungsfrei kommunizieren» zu wollen.

«Überflüssig, übertrieben, belästigt»

Die aktuelle Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen deckt sich im Kern weitgehend mit Ergebnissen ähnlicher Untersuchungen aus früheren Jahren zu dem Thema. Eine Studie von Infratest Dimap für die «Welt am Sonntag» vom Mai 2020 zeigte, dass 56 Prozent der Deutschen nichts vom Gendern hielten. Dass die Mehrheit der Bundesbürger am Gendern der Sprache nicht interessiert ist, hatte auch das Meinungsforschungsinstitut INSA-Consulere im Auftrag des Vereins Deutsche Sprache bei einer repräsentativen Umfrage im Jahr 2019 ermittelt. Die Untersuchung hatte zutage gefördert, dass sich die Bundesbürger durch einschlägige Bestrebungen eher belästigt fühlen. Auch die Debatten dazu hielten viele für überflüssig und übertrieben.

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Zum Thema:
Gendergerechte Sprache: «Grammatik entstellt, um politische Ziele durchzusetzen»
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Datum: 22.07.2021
Autor: Norbert Schäfer
Quelle: PRO Medienmagazin

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