Am Ende eines Arbeitstages oder einer Woche voller Arbeit schnaufen viele erst einmal kräftig durch und denken: «Endlich Freizeit!» Doch manchmal ist die freie Zeit gar nicht so frei und erholsam.
Wie sieht die Freizeit tatsächlich aus? Es scheint manchmal so, um im Bild zu bleiben, als würden die Fesseln der Arbeit nur gegen andere eingetauscht.
Wann haben Sie das letzte Mal einfach nur so die Zeit verstreichen lassen, ohne etwas Bestimmtes zu tun oder zu schaffen?
Wann haben Sie zuletzt die Zeit und die Dinge um sich herum wirklich einmal hinter sich gelassen, vielleicht sogar ganz vergessen?
Die Idee der Freizeit entstand, als sich die Arbeit von den sonstigen Lebensabläufen des Tages trennte, als Wohn- und Arbeitsort nicht mehr gleich waren. Absurderweise aber scheint heute die Freizeit, die als Ausgleich zur Arbeit «erfunden» wurde, nun selbst unter einem Leistungsdiktat zu stehen. So können sogar Freizeit und Hobbys belastend sein.
Leistung statt Erholung
Wer sich einmal an Joggerwegen oder im Fitnesscenter umschaut, dem begegnen sie: die gehetzten Menschen, die in aller Eile ihren Sport absolvieren. So, als wenn es eine dringende Pflicht sei statt Lust. Selbst im Freizeitsport kommen so – vor allem Männer – ohne Leistungsziele nicht klar, weil sie diese Motivation brauchen. Dann ist es auch wichtig, die eigene Leistung permanent zu kontrollieren und Fortschritte zu dokumentieren; ob es die Länge der Joggingstrecke ist oder die Zahl der Wiederholungen am Trimmgerät. Die Devise lautet: «Immer mehr und immer schneller.»
Hier ist nicht gemeint, dass es in der Freizeit nicht auch anstrengend zugehen dürfte – ganz im Gegenteil! Das tut einigen, die nur noch Schreibtischarbeit machen, richtig gut. Aber der Grat zwischen gesunder Belastung und übertriebenem Ehrgeiz ist denkbar schmal. Ehe man sich versieht, ist die Freizeit nicht Erholung, sondern das genaue Gegenteil. Das liegt auch daran, dass solche freie Zeiten zeitlich oft eng eingepasst und damit zusätzlich stressig sind.
Was läuft hier falsch?
Der Sport ist da nur ein Beispiel von vielen. Auch sonst wird bei vielen Hobbys gemessen, verglichen und ständig geschaut, ob es auch wirklich voran geht und man auf dem neuesten Stand ist, sich also mit den anderen messen kann.
Das Denken und Leben ist derart stark von messbarer Leistung durchdrungen, dass es längst auch die Freizeitgestaltung im Griff hat. Dort bestimmt das, was wir erreichen oder vorzuzeigen haben, das Lebensgefühl und die Zufriedenheit.
Jesus treibt niemanden an
Jesus sagt etwas ganz anderes. Er weiss, was jedem Menschen Druck und Stress macht, selbst der Druck und Stress, den sie sich selbst machen. An seine engsten Freunde gerichtet, sagte er einmal: «Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! ... Bei mir findet ihr Ruhe für euer Leben.»
Und, man mag es kaum glauben, er sagte dies auch im Blick auf die Aufgaben, die er seinen Mitarbeitern übertrug: «Mir zu dienen ist keine Bürde für euch, meine Last ist leicht.» (Matthäus Kapitel 11, Vers 30)
Warum ist das so? Weil Jesus mit jedem geht und bereit ist ihn zu unterstützen, ja wenn nötig sogar zu stützen. Antreiben und Fordern ist nicht seine Sache.