Plötzlich Single

Vier Dinge, die durch eine Scheidung helfen können

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Eine Scheidung ist nervenaufreibend und verletzend. Die Autorin und Seelsorgerin Kathey Batey hat in den vergangenen zwölf Jahren viele Paare im Scheidungsprozess begleitet und dabei vier Dinge herauskristallisiert, die im Prozess für jeden einzelnen wichtig sind.

Niemand wünscht sich bei der Hochzeit eine Scheidung. Doch manchmal lässt es sich einfach nicht vermeiden. Vielleicht haben Sie bereits diverse Paartherapien ausprobiert und nichts hat gefruchtet. Oder Sie wollen an der Beziehung arbeiten, aber Ihr Partner hat kein Interesse. Es gibt vier Dinge, denen Sie sich in dieser Situation bewusst sein sollten.

1. Gott hat keine Scheidung eingereicht

Er hat Sie nicht verlassen. Erinnern Sie sich an den Vers «Denn der Herr, euer Gott, geht mit euch. Er hält immer zu euch und lässt euch nicht im Stich!» (5. Mose, Kapitel 31, Vers 6b)? Machen Sie sich das bewusst. Eine Scheidung ist nicht nur ein emotionales, juristisches und finanzielles Trauma, sondern auch ein geistliches Trauma. Und Ihr Vater im Himmel ist von den Umständen nicht überrascht. Er ist auch nicht unvorbereitet, um Ihnen da hindurch zu helfen. Er ist da und sieht Sie, selbst wenn Sie Ihn nicht spüren oder sein Wirken nicht sehen können.

Bitten Sie Gott für die Dinge, die Sie brauchen. Bitten Sie um Weisheit und Urteilsvermögen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Bitten Sie ihn um Schutz für Ihre Kinder. Sprechen Sie mit Ihrem Pastor oder suchen Sie eine Gruppe Menschen, die Sie unterstützen kann. Sie werden merken, dass Gott bei Ihnen ist und Sie nicht im Stich lässt.

2. Bauen Sie ein Experten-Netzwerk auf

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Kathey Batey ist Autorin und Seelsorgerin.
«Ohne Ratgeber sind Pläne zum Scheitern verurteilt; aber wo man gemeinsam überlegt, hat man Erfolg.» (Sprüche, Kapitel 15, Vers 22) Im Scheidungsprozess brauchen Sie Hilfe und Unterstützung in vier Bereichen: geistlich, emotional, juristisch und finanziell. Suchen Sie sich Experten in diesen Gebieten und Menschen, die Sie mit Weisheit und Führung unterstützen.

Im legalen Bereich ist das natürlich ein Anwalt, aber auch im finanziellen Bereich können Entscheidungen ungewollte Konsequenzen haben, etwa bei den Steuern. Hier ist es wichtig, sich gut beraten zu lassen. Im geistlichen Bereich ist sicherlich der Heilige Geist ein guter Ratgeber. Auch die Bibel kann Sie durch dieses hügelige Gebiet führen. Unterschätzen Sie nicht die Macht, die Glaube und Gebet haben. Lesen Sie ermutigende Bibelabschnitte laut als Gebet. Und finden Sie Menschen, die für Sie und mit Ihnen beten.

Suchen Sie Ratgeber, aber einigen Sie sich dann mit Ihrem Ex-Partner und beenden Sie den Scheidungsprozess so bald wie möglich – nicht wie das Paar, bei dem ich neulich vermittelte, das bereits seit zwölf Jahren geschieden ist und immer noch vor Gericht über Dinge streitet, die es bisher nicht regeln wollte.

3. Sich um sich selbst kümmern: Kein Luxus!

Sie brauchen Unterstützung und die Stimme von anderen Menschen, die sich um Sie kümmern und Sie bestätigen, weil Sie sich derzeit nicht auf Ihre Gefühle verlassen können. Nehmen Sie sich Zeit und Raum zur Trauer. Erlauben Sie, dass der Schmerz über Sie hinwegspült und dann von Ihnen ablässt. Es ist unheimlich wichtig, dass Sie Ihre Bedürfnisse jetzt zulassen, statt den starken Soldaten zu spielen. Sie machen ein Trauma durch und müssen sich demensprechend behandeln.

Geben Sie Ihre Bedürfnisse zu – nehmen Sie sich dafür Zeit. Und lassen Sie sich nicht überwältigen, wenn der Weg vor Ihnen zu lang und schwerfällig erscheint. Machen Sie Pausen, atmen Sie tief ein und gehen Sie entscheidende Schritte. Und sagen Sie den Menschen, die Ihnen helfen wollen, total ehrlich, welche Bedürfnisse Sie haben.

4. Eine Scheidung ist eine Übergangsphase, kein Ziel

Vielleicht haben Sie das Gefühl, dass Sie sich in einem tiefen Loch befinden und nie wieder Tageslicht erblicken werden. Aber wenn Sie sich Zeit nehmen und Heilung zulassen, wird sich die Phase verkürzen. Ich habe immer wieder erlebt, wie Menschen innerlich heilten und durch solche Erfahrungen stärker wurden. Aber hüten Sie sich vor Bitterkeit und vor dem «Nicht-Vergeben-wollen» – dies kann Sie jahrelang fesseln. Diese Zeit ist zwar schmerzvoll, aber gleichzeitig können Sie jetzt viel bewegen. Nutzen Sie diese Phase, um zu entdecken, wer Sie sind und was Gott noch für Sie bereithält. Und nehmen Sie sich Zeit dafür; es wird Jahre brauchen, um richtig zu heilen. Ein schnelles Heilen, vielleicht durch eine neue Beziehung, kann gefährlich sein. 

Ein Scheidungsprozess ist nie einfach, aber es ist möglich, diesen Übergang zu nutzen, um ein neues Kapitel eines wunderbaren Lebens zu schreiben. Sie müssen irgendwo beginnen, wenn Sie plötzlich Single sind. Beginnen Sie mit diesen vier Punkten; sie können zu einem Weg durch das Minenfeld werden.

Gott ist ein Gott der zweiten Chancen – beginnen Sie und merken Sie, wie wichtig die Führung, die Vergebung und die Gnade von Jesus Christus für jede Lebenserfahrung sind.

Zum Thema:
Aufstehen und weitergehen: Trennung und Scheitern aufarbeiten
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Datum: 22.07.2018
Autor: Kathey Batey / Übersetzung: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Today

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