Krieg und Sexindustrie

Menschenhändler nutzen Not flüchtender Ukrainerinnen aus

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Ukrainische Flüchtlinge an der polnischen Grenze (Bild: Wikipedia)
Und schon wieder schockieren neue Medienberichte zum Krieg in der Ukraine: Flüchtende Frauen können Opfer von Menschenhandel werden und in die Klauen von Zuhältern geraten.

Die Bilder gehen um die Welt: Hundertausende fliehen aus der Ukraine und suchen in benachbarten Ländern Schutz. Leider ist die Gefahr für manche von ihnen mit der Grenzüberschreitung aber noch nicht vorbei. Menschenhändler lauern überall.

Zum Beispiel Moldawien

Moldawien ist für ukrainische Flüchtlinge ein anvisiertes Land. Irene Hirzel, Leiterin von Act212, setzt sich konkret für die Situation vor Ort mit lokalen Partnern ein und berichtet von dem, was sie erfahren hat. «Moldawien, ein nicht EU-Land und das ärmste Land Europas, ist schon länger Fokus von Russland. Die Moldawier rechnen damit, dass sie die nächsten sein könnten, die annektiert werden.» Umso positiver bewertet sie das grosse Engagement der Moldawier, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen. «Das muss man sich vorstellen! Das ist Mut, echte Courage!»

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Irene Hirzel
Auch vom gemeinsamen Engagement christlicher und nichtchristlicher Organisationen ist sie beeindruckt: «Der Einsatz ist vorbildlich. Es gibt koordinierte Transporte an sichere Orte. Familien, Kirchen und auch Hotels nehmen Leute auf.» Da diesen aber oft die Mittel für die benötigte Hilfe fehlen, hat Act212 ein Spendenaufruf gemacht. «Wir unterstützen ein Netzwerk von NGOs vor Ort, um Flüchtlinge aufzunehmen und zu betreuen.»

Menschenhändler sind sehr aktiv

«In Moldawien brauchen die Flüchtlinge ein paar Tage Pause», berichtet Hirzel. «Dann reisen viele weiter nach Rumänien und in andere Länder.» Während den Wartezeiten an den Grenzübergängen läuft vieles chaotisch. Manche Flüchtlinge mussten Hals über Kopf fliehen und konnten nicht einmal das Nötigste zum Leben mitnehmen. Ein Hilfsangebot eines Unbekannten kann für eine alleinstehende Flüchtende verlockend klingen, jedoch ein Falle sein, die sie in die Zwangsprostitution zwingt.

«Unser Anliegen ist, Schleppern und Menschenhändlern zuvorzukommen», so Irene Hirzel. Frauen und Kinder sind meist allein unterwegs, weil die Männer in den Krieg müssen. Das wird von Zuhältern und Schleppern schamlos ausgenutzt.

Die Nachfrage ist gross

Die Sexindustrie ist ein riesiger Markt mit einem Milliardenumsatz. Während ukrainische Frauen und Kinder verzweifelt fliehen, Familien und Ehemänner zurücklassen mussten, suchen westliche Männer nach sexueller Befriedigung durch sie!

Hirzel erzählt auch, dass auf Pornoportalen seit Kriegsbeginn am häufigsten nach jungen Ukrainerinnen gesucht wird. «Für uns ist klar, dass eine solche Situation von Tätern benutzt wird, die Nachfrage zu befriedigen, um schnelles Geld damit zu machen.» Deshalb hat Act212 umgehend reagiert und setzt sich dafür ein, dass flüchtende Frauen menschenwürdige Hilfe empfangen.

Zum Spendenaufruf von Act212:
Versorgung der ukrainischen Flüchtlinge in Moldawien

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Datum: 11.03.2022
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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