Peter Hahne

«Vergessen, dass wir Gott vergessen haben»

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Peter Hahne erhält die Doktorurkunde aus der Hand des STH-Rektor Prof. Jacob Thiessen (Bild: STH Basel)
Peter Hahne erhielt am 1. Oktober die Doktor-Ehrenwürde der STH Basel. Der frühere ZDF-Journalist hielt ebenfalls bei der Eröffnungsfeier des neuen Studienjahres «Dies academicus» der STH die Festrede «Holt Gott zurück in die Politik».

Der Titel seiner Rede «Holt Gott zurück in die Politik – Der Ausweg aus der Krise» gehe auf Solschenizyn zurück, so Hahne. Der russische Autor habe damit aber «keine Kreuzzüge, keine Inquisition, kein ideologisches Wahrheits-Postulat» gemeint, sondern «nichts anderes als den, der uns die Grundlage des jüdisch-christlich geprägten Abendlandes gebracht hat – in seinem Buch, der Bibel, der Grundurkunde unserer Kultur».

Die Bibel sei allerdings für viele ein Tabu: «Heute glauben die Menschen alles, es darf nur nicht in der Bibel stehen. Lieber im Veganen Kochbuch, im Handbuch für Fitness oder in der schwäbischen Energie-Sparfibel.» Dass Noah jeweils nur zwei Geschlechter auf die Arche mitgenommen habe, «spricht schon für striktes Bibelverbot».

«Warum haben alle Angst vor dem Tod?»

Der christliche Glaube gehen in der Gesellschaft massiv zurück – wie weit, könne z.B. an der Angst vor dem Tod gemessen werden. Sogar ein türkischer Taxifahrer habe ihn gefragt: «Ich weiss, Sie sind Christ. Können Sie mir sagen, warum sie jetzt alle so Angst vor dem Tod haben?»

Ein Grund dafür sei wohl, dass «die Gesundheit zum Ersatzgott» mutiere: «Die Ärzte ersetzen die Pfarrer, die Kliniken ersetzen Kirchen und Kathedralen, Beichte gibt’s in Talkshows und der Impfausweis ist der neue Taufschein. Sterben hat in dieser neuen Religion keinen Platz mehr. Dafür ermorden wir lieber die Seelen unserer Kinder. Wir haben die Fundamental-Botschaft vergessen. Ja, inzwischen haben wir vergessen, dass wir Gott vergessen haben.»

Mass und Mitte verloren

Zurzeit erlebten wir «die Umwertung und Umwälzung aller Werte», weil wir «Mass und Mitte» verloren hätten. Wer aber Gott verloren habe, brauche Ersatz: «die Surrogate, die Placebos, die Ersatzreligionen». Ernst Jünger habe darum scharfsinnig festgestellt: «Die leeren Altäre werden von Dämonen bewohnt.» Mit Gott indes «erhalten (im doppelten Wortsinn) wir all die Eigenschaften, die mit ihm biblisch verbunden sind: Wahrheit, Freiheit, Frieden, Gewissheit, Gebote, Gemeinschaft, den Guten Hirten, das Brot und das Wasser des Lebens».

Deshalb dürften Christen «nicht von einem Allerweltsgott» reden, «der für intellektuell Schwache obendrein noch gleichgesetzt wird mit Allah, Buddha oder wer weiss wem», sondern sie müssten wieder von Jesus reden. Hahne sprach in diesem Zusammenhang vom «tödlichen Virus der Jesus-Demenz» in vielen Gemeinden.

Jesus wird's «richten»

Schliesslich erzählte der Fernsehkorrespondent von seinem letzten Interview mit dem früheren SPD-Vorsitzenden Hans Jochen Vogel vor dessen 90. Geburtstag: «Ob er Angst habe vor dem Tod, wollte ich wissen. 'Nein, seit ich Jesus kenne, nicht mehr'. Wow! Was er denn in seinem langen Politiker-Leben bereue? 'Dass ich Jesus erst so spät kennengelernt habe. Denn ich hätte vieles anders gemacht'.»

Am Schluss des Interviews habe Hans-Jochen Vogel dann zu ihm gesagt: «Das sicherste und wichtigste Datum der Zukunft ist das Jüngste Gericht. Wir werden alle einmal Rechenschaft ablegen müssen vor dem ewigen Gott.» Das sei «forensische Eschatologie in Reinkultur», so Hahne: «Am Ende stehen wir vor dem Gericht Gottes.»

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Datum: 04.10.2022
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet.ch / STH / Die Tagespost

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