100 neue Gemeinden

Gemeindegründung in sozial schwachen Gegenden von England

Die Kirche von England hat grosse Pläne: Innerhalb der nächsten Jahre sollen landesweit 100 neue Gemeinden gegründet werden, nicht nur traditionelle, sondern auch Gemeinden mit «Fresh Expressions». Vorbild für neun neue Gemeinden ist eine «Café-Kirche», die seit zehn Jahren zu Essen und interaktivem Gottesdienst einlädt.

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Einhundert neue Kirchen sollen in den nächsten Jahren in England gegründet werden. Das berichtet das Nachrichtenportal Christian Today. Hierfür wurden von der Kirche Englands strategische Orte in Küsten- und Marktstädten ausgesucht und 27 Millionen Pfund (knapp 36 Millionen Schweizer Franken) zur Verfügung gestellt.

Vorbild: Die «Café-Kirche» Ignite

Vorbild für einige der neuen Gemeinden ist die Ignite-Gemeinde in Cliftonville, die bereits 2008 entstanden ist und zum Ziel hat, randständige Menschen mit dem Evangelium zu erreichen. Hierzu wurden innerhalb der uralten Kathedrale Tische und Stühle aufgestellt. Bei den wöchentlichen Treffen erwarten die Besucher Essen und einen Gottesdienst im Magazin-Stil mit eingebauten Aktivitäten, um diverse christliche Themen näher kennenzulernen.

Reverend Canon Ellisdon, der das Projekt ab Mitte Juli übersehen wird, berichtet: «Die Vision des originellen Ignite ist weiterhin einfach: Wir lieben und freunden uns bewusst mit Menschen aller Gesellschaftsschichten an, weil Gott uns zuerst geliebt hat. Auf diese Weise hatten wir das Privileg, viele Menschen durch den interaktiven Lehrstil von Ignite und durch die authentischen Beziehungen zu Jesus zu führen.»

Durch den Erfolg von Ignite sollen innerhalb des Gemeindegründungsprojekts der Kirche von England neun weitere «Café-Kirchen» in anderen Städten, insbesondere in ärmeren Gegenden, gegründet werden.

«Ausdruck der Treue zu Gott»

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Erzbischof Justin Welby
Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, ist über diese Entwicklung innerhalb der Kirche von England hocherfreut. «Im ganzen Land platzen die Kirchen nur so vor Leben – das zeigt sich zum Teil auch darin, wie sie ihre Städte lieben und ihnen dienen. [...] Diese Projekte sind wunderbare Beispiele dafür, wie Kirchen danach streben, Gott treu zu sein – und treu gegenüber ihren Gemeinschaften in Liebe und Mission. Durch ihre Innovation signalisieren sie eine wachsende Entschlossenheit innerhalb der Kirche, die Gute Nachricht von Jesus Christus in einer Weise weiterzugeben, die Sinn macht für diejenigen in unseren sozial benachteiligten Gegenden.»

75 Gemeinden und eine Jüngerschaftsschule

In der Industriestadt Leicester beispielsweise werden die sechs Gemeinden im Stadtkern unterstützt. Dies mit dem Ziel, dass sie in den nächsten Jahren 20 bis 50 neue Gemeinschaften gründen werden, darunter alle zwei Jahre eine neue «Fresh Expression Church», die bewusst Menschen ausserhalb der Kirche in den Fokus nimmt, und alle vier Jahre eine strategische Gemeindegründung. In Southwell und Nottingham ist geplant, bis 2023 75 neue Gemeinden zu gründen sowie eine Jüngerschaftsschule, in der Laien-Mitarbeiter und Missionsleiter ausgebildet werden sollen. In Newcastle sollen Gemeinden unterstützt werden, die insbesondere die jüngeren Generationen zwischen 17 und 45 Jahren erreichen wollen, darunter die 67'000 Studenten der Stadt.

Zum Thema:
«Fresh Expressions»: Pfarrer ohne Kirchen: Ordinierte Pioniere in England
Gemeindegründung in Kuba: 300 Gemeinden in fünf Jahren – «und das Beste kommt noch»
Kirche am Esstisch: Dinner-Kirchen, ein neuer Trend weltweit

Datum: 13.07.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Today / kentonline.co.uk

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