Briten sollen beten

Erzbischof Welby: «Nach dem Brexit geht das Leben weiter»

Am 29. März wird die EU «not amused» sein: Denn dann verlässt Grossbritannien die Europäische Union. Die Angst vor einem ungeregelten Ausstieg und chaotischen Folgen wächst. Erzbischof Justin Welby bittet zur Teilnahme an einem Fünf-Tage-Gebet für den Brexit und die Armen.

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Justin Welby
Derzeit ringt Premierministerin Theresa May im britischen Parlament um einen Vertrag, mit dem das Königreich die EU geordnet verlassen soll. May will das britische Parlament bis zum 12. März über ihren umstrittenen Brexit-Plan abstimmen lassen. Der Ausstieg würde dann auf Ende März Tatsache.

Justin Welby ruft zum Gebet auf

Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hat die Mitglieder der Kirche von England wegen des bevorstehenden Brexit zum Gebet aufgerufen. Das berichtet die «Daily Mail». An fünf Tagen sollen die Gläubigen für «Menschen in hohen Positionen» beten. Es sei «leichter, an der Seitenlinie zu stehen und zu urteilen, da wir keine Entscheidungen fällen», erklärte der Erzbischof vor der Generalsynode der Kirche. Gleichzeitig gelte es auch, für die Armen zu beten. «Die Ärmsten sind es, welche leiden, nicht die Stärksten.»

Wegen des Austritts Grossbritanniens aus der EU befürchten viele ein Chaos. Doch Welby spricht der Bevölkerung Mut zu: «Das Leben wird nach dem Brexit weitergehen.»

Weitere Spaltungen möglichst verhindern

Auf dem Treffen der General-Synode der «Church of England» wies Welby dennoch auf die Auswirkungen hin, die durch die Brexit-Debatte spürbar sei. Grossbritannien stehe vor Anzeichen einer Spaltung, «deutlicher als seit Generationen in Friedenszeiten». Diese Spaltung betreffe die Ungleichheit und Ungerechtigkeit und verdunkle die Hoffnung für viele. Er mahnt daher zur Einheit: «Gottes Mission wird durch solche Ereignisse nicht gestoppt, sondern wir sind aufgerufen, uns der Herausforderung hier und in ganz Europa zu stellen.»

«Wir können die Warnungen nicht ignorieren, die vor den möglichen tiefgreifenden Auswirkungen, die die nächsten Monate möglicherweise auf die Ärmsten unserer Gesellschaft haben könnten, ausgesprochen wurden», blickt Welby nach vorne. «Wir müssen auf alle Schwierigkeiten und Unsicherheiten vorbereitet sein und dürfen nicht zulassen, dass destruktive Kräfte weitere Spaltungen in unserer Gesellschaft schaffen.»

«Die Schrift ruft uns zur Solidarität auf»

Erzbischof Justin Welby, der sich auch vehement für verfolgte Christen einsetzt, hält weiter fest: «Der Brexit hat gezeigt, wie unsere Politik und Gesellschaft seit vielen Jahrzehnten dem Gemeinwohl, in dem jeder gedeihen kann, nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt.»

Gleichzeitig mahnt er: «Der Schmerz und die Ausgrenzung dauern in diesem Land an. Wenn wir als Nation nicht aufpassen, wird es zu grösseren Spaltungen kommen, doch die Schrift ruft uns zur Solidarität mit den Armen auf und dass wir uns für das Gemeinwohl einsetzen.»

Zum Thema:
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Datum: 25.02.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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