Digitale Überwachung in China

«Wir werden niemals Angst haben!»

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Christen in China (Bild: Bibles for China)
Allein das Lesen oder Hören der Bibel öffnet der Verfolgung in China Tür und Tor. Doch es braucht mehr, um die Christen zu verängstigen.

Der Zugang zur Bibel wird von der chinesischen Regierung zunehmend kontrolliert. Um noch effektiver zu werden, hat das Regime die Überwachung auf die Spitze getrieben: Im Internet und sogar auf der Strasse ist «Big Brother» allgegenwärtig. Wen Xuan*, ein Christ mit muslimischem Hintergrund, weiss dies nur allzu gut.

Verhört und inhaftiert

Erst kürzlich wurde Xuan beim Hören einer Audiobibel erwischt. Das mag harmlos erscheinen. Doch in der Volksrepublik China ist der Verkauf von Audiobibeln verboten. Deshalb wurde Xuan von der Polizei verhaftet, verhört und gefangengenommen.

Die Polizisten beliessen es jedoch nicht dabei. Sie nutzten die Gelegenheit, um eine Razzia in der örtlichen Kirche durchzuführen. Mehrere von Xuans Gefährten wurden zwischen einem und fünf Tagen inhaftiert. Unter ihnen befand sich auch ein Ehepaar, Xiao Li* und Xiao Mei*.

Mit Entlassung gedroht

Die beiden Christen wurden verhört und aufgefordert, ihre Kirche zu beschreiben: wie sie funktioniert, wie viele Personen am Gottesdienst teilnehmen usw. Der Ton wurde rauer und die lokalen Behörden drohten den beiden, die beide als Beamte arbeiten, mit der Entlassung. Li und Mei liessen sich jedoch nicht einschüchtern: «Das macht uns keine Angst. Als Christen haben wir uns nichts vorzuwerfen!» Beide bezeugten selbstbewusst: «Und selbst wenn sich das gegen uns wenden sollte, selbst wenn auch unser Sohn seine Arbeit verlieren sollte, werden wir nie Angst haben!»

Wer in China wie auch in vielen anderen asiatischen Ländern Jesus in das eigene Leben einlädt, geht das Risiko ein, Verfolgung zu erleben und alles zu verlieren. Li und Mei sind sich dessen sehr bewusst. Beide sind Beamte, was in China als eine gute Anstellung gilt. Aber sie würden lieber auf ihren Status verzichten und ihren Lebensunterhalt bescheidener bestreiten, als auf das Wort Gottes zu verzichten.

Extreme Überwachung

In China verfolgt das kommunistische Regime seit jeher Christen. Den Zugang zur Bibel auf staatlich anerkannte Kirchen zu beschränken, ist eines der Mittel, um die Ausbreitung des Evangeliums zu bremsen. In den letzten Jahren hat die Verfolgung jedoch häufig die Form einer extremen digitalen Überwachung angenommen: allgegenwärtige Kameras selbst in Kirchen, überwachte oder abgehörte Mobiltelefone, Sondergenehmigungen für das Posten religiöser Inhalte im Internet.... Die Regierung setzt den Leib Christi in China immer mehr unter Druck. Trotzdem sind die Christen treu und bleiben stark im Glauben.

*alle Namen sind aus Sicherheitsgründen abgeändert

Zum Thema:
Darum hat die Partei Angst: China: 300 Millionen gläubige Christen bis 2030?
Geheime Untergrundkirche?: «In China gibt es keinen 'Untergrund'»
100'000 neue Christen pro Jahr: «Gott selbst baut seine Gemeinde in China»

Datum: 23.10.2022
Quelle: Open Doors CH

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