«Feuer. Zeit zur
Revolution. Tiefste Nacht. Wach auf! Lauf! Wir haben eine Mission.» So
rappen Alexander und Maximilian in ihrem Song «Bekenntnis». Die beiden «O'Bros»
haben mittlerweile ein grosses Publikum.
Die Brüder Alexander und Maximilian bilden das Hip-Hop-Duo «O'Bros».
Heftig, aufrüttelnd
und gewaltbereit kommt der Text daher. Doch den Rappern aus München geht es
nicht um Schlägereien oder Krieg. Sie meinen einen ganz anderen Kampf, den sie
in ihrem Song so beschreiben: «Denn wir sind Licht. Wir kämpfen mit der
Nächstenliebe. Der Feind ist in der Defensive. Wir erringen mit Gebet die
Siege. Der Feind ist in der Lebenskrise.»
Den Glauben mit Stolz leben
Den zwei Hip-Hop-Künstlern Alexander (20) und Maximilian (22) geht es mit ihrer
Musik darum, «junge Christen dazu zu ermutigen, ihren Glauben
stolz zu leben und sich offen dazu zu bekennen.» So
formulieren sie es in einem ausführlichen Interview, das sie der Süddeutschen
Zeitung gaben.
Gott ist
für sie ihr «Bandleader». Die Zielgruppe ihrer Texte und Musik sind Christen.
Die seien «in erster Linie auf christlichen
Veranstaltungen vertreten». Und so kann man «O'Bros»
vor allem bei Jugendgottesdiensten erleben.
«Ermutigen statt
erniedrigen»
Die zwei Rapper sehen sich teilweise auch im Kontrast zur übrigen Rapperszene, gerade im Blick auf das Thema und den Charakter ihrer Texte: «Unsere Musik klingt zwar gleich, bringt aber auf den zweiten Eindruck
eine ganz andere Message. Ziel ist es, die Hörer zu ermutigen statt
zu erniedrigen.» Mittlerweile haben sie ihr zweites Album unter
dem Titel «Exodus» veröffentlicht.
Die zwei
Studenten haben sichtlich Spass an ihrer Musik, denn sie lieben «Hip-Hop und
gute Beats».
Rap gibt viel Raum für
Botschaft
Im Rap sehen Sie zudem eine besondere Möglichkeit, Inhalte zu
transportieren. Der Vorteil gegenüber Pop sei, «dass sich viel mehr Botschaft in den Text verpacken lässt.»
In der Rap-Szene sei es «unglaublich wichtig, «real» zu sein. «Das gibt uns viel mehr
Freiraum, denn selbst wenn man unsere Ansichten nicht teilt, werden wir für
unsere Authentizität respektiert.» So beschreiben sie ihre
Einschätzung in dem Interview mit dem Süddeutschen Zeitung.
Christen fehlt Humor
Häufig
reagiere die Umgebung verwundert über christliche Hip-Hop-Künstler. «Selbstverständlich werden wir im ersten Moment häufig blöd
angeschaut», erzählen sie der Zeitung. Und auch Christen zeigten sich
oftmals zunächst eher reserviert.
Die christliche Szene ist den beiden jungen Musikern aus München allerdings viel
zu ernsthaft. Da haben sie ein ganz anderes Lebensgefühl und lassen es sich
nicht nehmen, diese übertriebene Ernsthaftigkeit auch ins Visier zu nehmen: «Das
mag auch daran liegen, dass wir uns selbst gerne
darüber lustig machen, wie ernst sich manche Christen nehmen… Wir sind einfach
der Meinung, dass uns Christen eines oft fehlt: Humor.»
«Wir sehen uns als Pioniere»
Doch die beiden Sänger bleiben entspannt, sie lassen sich ihre Musik und
ihre Laune nicht vermiesen. Zudem sehen sie noch viel Potenzial für ihre Musik unter
den Christen: «Es besteht auf jeden Fall Bedarf nach mehr
christlicher Musik in Deutschland. Tatsächlich ist die Szene hier kaum
existent, wir sehen uns da ein bisschen als Pioniere. Wir freuen uns auf das,
was kommt. Unsere Einstellung ist da aber locker – solange Gott uns noch Türen
öffnet, versuchen wir das Beste rauszuholen.»
Die
beiden Münchner Studenten mögen's nicht nur lustig und cool, sie zeigen sich zugleich
auch entschieden kampfeslustig, wenn es um ihren Glauben geht. So heisst es in ihrem
Song «Bekenntnis»: «Es ist so weit, wir sind bereit. was es auch heisst. Wir sind
befreit. Ready to fight. Gegen den Feind. Für Gottes Reich. Jetzt ist die Zeit,
für die Revolution von unten. Ja!»