Einst wurde sie belächelt. Doch die israelische Forscherin Ada Yonath vertiefte sich in die kristallografischen Strukturen der Ribosomen – sie war davon überzeugt, dass diese eine wichtige Bedeutung haben würden. Die Verleiher des Nobelpreis sahen das auch so – mittlerweile hat sie den Nobelpreis für Chemie gewonnen.
Die israelische Forscherin Ada Yonath gewann 2009 den Nobelpreis für Chemie.
Die israelische Strukturbiologin Ada Yonath (78) analysiert seit Ende der 1970er-Jahre die Struktur der Ribosomen, die bis dahin von den meisten Forschern wegen ihrer Grösse für aussichtslos gehalten worden war; Ribosomen übersetzen DNA-Informationen in Eisweisse.
Auf die Idee war sie nach einem Fahrradunfall gekommen. Auf dem Krankenbett liegend, las sie davon, dass Polarbären während des Winterschlafes die Ribosomen in den Zellen deaktivieren, ähnlich wie bei Kristallen bleiben sie stets nebeneinander.
Neue Antibiotika
Weil Eiweisse auch beim Menschen eine tragende Rolle spielen, könnte das für die Medizin prägend sein, sobald die dreidimensionale, kristallografische Struktur der Ribosomen bekannt ist, so die Überlegung von Ada Yonath, die am israelischen Weizmann-Institut in Rehovot tätig ist. Und so wurde aus dem Fahrradunfall und dem Liegen auf dem Krankenbett eine Reise, welche unsere Medizin veränderte.
Freilich ging nicht alles blitzschnell… Es dauerte rund zwanzig Jahre, bis sie ein Bild von beiden Untereinheiten des Ribosoms hatte, in dem die Position jedes einzelnen Atoms feststand.
Aufgrund ihrer Arbeit konnten neue Antibiotika entwickelt werden. Inzwischen gilt sie als Pionierin auf dem Gebiet. Und mittlerweile hat sie den Nobelpreis für Chemie gewonnen (anno 2009) und vor kurzem auf der Uni Zürich einen Vortrag gehalten.