Zunahme um 50 Prozent

Mehr Juden wollen in Israel einwandern

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Die Zahl der Juden aus den USA und Kanada, die im April 2020 Anträge auf Einwanderung nach Israel stellten, stieg im Vergleich zum April 2019 um 50 Prozent. Dabei könnte es sich um eine Reaktion auf die Covid-19-Pandemie handeln.

Laut der gemeinnützigen Organisation «Nefesh B'Nefesh» («Vereinte jüdische Seelen») zieht sich diese Tendenz auch in den ersten Mai-Tagen weiter. «Nefesh B'Nefesh» unterstützt Juden aus den USA, Kanada und England in ihren Plänen, ins Heilige Land einzuwandern. Das Werk geht davon aus, dass die Zunahme eine Reaktion auf die Covid-19-Reaktion ist, welche die USA wesentlich härter treffen als Israel.

Namentlich New York und New Jersey, die beide eine grosse jüdische Bevölkerung aufweisen, wurden stark vom Virus heimgesucht. Der Prozentsatz der Anträge auf eine Einwanderung in Israel aus diesen beiden Bundesstaaten ist im Vergleich zum Rest des Landes von 46,5 Prozent aller Anträge im Jahr 2019 auf 50 Prozent im Jahr 2020 gestiegen.

Weiterer Anstieg der Zahlen erwartet

Innerhalb der jüdischen Gemeinschaft in der Diaspora könnte diese Tendenz weiter bestehen bleiben. Die Plattform «Breaking Israel News» denkt dabei auch an die Jeremia-Worte, wonach die Kinder Israels dereinst ins gelobte Land zurückkehren werden (Jeremia Kapitel 31, Vers 16).

Die «Jewish Agency», welche die Aliyah (Rückkehr der Juden ins Heilige Land) in vielen Ländern organisiert, rechnet aufgrund der Pandemie mit einem Anstieg der Einwanderung während den nächsten beiden Jahren um rund 30 Prozent. Yitzhak Herzog, Vorsitzender der Jewish Agency, rechnet mit 150'000 bis 200'000 Juden, die in den kommenden Jahren in Israel einwandern wollen.

Manasse und Dan auf dem Heimweg

Zwei Gruppen, die in den letzten Jahrzehnten als authentisch eingestuft wurden und die teilweise in grosser Zahl in Israel eingewandert sind, sind die Nachkommen des Stammes Dan aus Äthiopien und die Nachkommen des Stammes Manasse aus dem Nordosten Indiens.

All diese Einwanderer zeigen laut Rabbinern, dass der Messias bald kommt. In Dutzenden Ländern bezeichnen sich Menschen als Juden. Oft verfügen sie über eine lange Tradition und haben die Bräuche über Jahrhunderte gepflegt, beispielsweise in Madagaskar.

Das Mosaik wächst

Schon vor längerer Zeit sprach Michael Freund, Journalist bei der «Jerusalem Post» und Gründer der Organisation «Shavei Israel», gegenüber Livenet von einem «wunderschönen Mosaik», das zusammenkommt. Dabei bezog er sich zum Beispiel auf den Stamm Bnej Menashe aus Indien, der auf den Stamm Manasse zurückgeht. Dieser Stamm wurde vor ein paar Jahren populär, weil die in Indien zur Welt gekommene Jüdin Dina Samte am «Eurovision Songcontest» teilnahm. Die blinde Sängerin gehört zu den Bnej Menashe (Livenet berichtete).

Doch auch in Südamerika lebt eine Vielzahl Menschen, welche ihre Wurzeln im Judentum finden, Genealogen gehen von fast 25 Prozent der Latinos und Hispanics aus. Unter anderem ist die Ehefrau des neuen Präsidenten Salvadors, Nayib Bukele, jüdisch.

Zum Thema:
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Datum: 12.05.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Breaking Israel News / Israel heute / Shavei Israel / ynetnews / Jerusalem Post

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