SEK-Präsident bekräftigt:

«Freikirchen haben bei mir offene Türen»

Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat Gottfried Locher, Ratspräsident des Kirchenbundes, die Freikirchen eingeladen, mit der Dachorganisation der Landeskirchen zusammenzuarbeiten.

Zoom
Gottfried Locher
«Ich werde nicht müde zu sagen: Ihr Freikirchen seid herzlich willkommen. Ich lade die Freikirchen ein, uns zu kontaktieren und zu melden, dass sie sich beteiligen möchten», sagte Locher in einem Interview mit dem Bulletin des Landeskirchenforums.

Unlängst hatte der SEK-Ratspräsident erklärt, er wolle in Zukunft die «innerevangelische Ökumene» fördern. Denn «innerevangelisch tut sich in meinen Augen viel», bestätigte Locher jetzt im Interview mit dem Organ des Landeskirchenforums. «Unsere SEK-Mitgliedkirchen nehmen wahr, dass man mehr zusammenarbeiten muss – nicht nur taktisch, sondern vom Bewusstsein her, dass wir eine Einheit bilden müssen.»

Dies gelte zuallererst für die Mitgliedkirchen des SEK, in zweiter Linie aber auch mit den Freikirchen. Locher: «Die Beziehung zur Evangelischen Allianz und dem Freikirchenverband VFG wird in guten Gesprächen gepflegt, in denen eine grosse Nähe zu spüren ist. ... Die Nähe zeigt sich in Projekten wie 'Ein Gebet voraus' am Bettagssamstag 2013.» Und: «Auch durch persönliche Freundschaften ist da Vieles am Wachsen.» Locher lädt daher die Freikirchen ein, sich auch an der SEK-Verfassungsrevision zu beteiligen, die zurzeit im Gange ist, und mit der Locher die erwähnten Ziele fördern will. Er habe die Freikirchen nochmals eingeladen, an der Revision mitzuarbeiten. «Und ich setze alles in Bewegung, dass das klappt.»

Doch Gottfried Locher kennt auch die strukturellen, personellen und psychologischen Hürden, welche die Freikirchen überwinden müssen. Weil sie nicht Mitglied des SEK seien, müssten sie «selbst auf die Hinterbeine stehen und sagen, wo sie mitreden wollen», so Locher. Und er bekräftigt: «Sie haben bei mir offene Türen und ein offenes Ohr».

Zur Webseite:
Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund (SEK)

Zum Thema:
Kontroverse Zitate: Gottfried Locher irritiert mit Aussagen zur Prostitution
Guldimann und Locher: Reformationsjubiläum: Zwei Schweizer im Vorbereitungsteam
Alles (l)egal?: Selbstbestimmung und «Bilanzsuizid»
Klare Mehrheit für Alterssuizid: Gottfried Locher: «Unsere Gesellschaft hat ein gestörtes Verhältnis zum Alter»

Datum: 04.12.2014
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / LKF

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Heilsarmee Zürich
Ukrainische Geflüchtete feiern Weihnachten dieses Jahr mit sehr gemischten Gefühlen. Traditionsgemäss jeweils am 6. und 7. Januar. Die Heilsarmee...
Agentur C
In einer gross aufgelegten Aktion wurden am vergangenen Mittwoch, 21. Dezember in neun Zeitungen der Schweiz Anzeigen geschaltet – um die Leser auf...
Nik Gugger
Der Titel ist Programm seines Buches. Der EVP-Nationalrat Nik Gugger hat ein biografisches Buch über seinen aussergewöhnlichen Weg vom indischen...
Über 1'000 Teilnehmende
Das Schicksal der Glaubensverfolgten darf uns nicht gleichgültig sein. Das bezeugten am 14. Dezember mehr als 1.000 Teilnehmende an der CSI-Mahnwache...

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...