Miteinander handeln

Auch Methodisten demonstrierten gegen Fremdenhass

In Chemnitz meldeten sich die Kirchen zu Wort. Am Sonntag, den 2. September 2018, demonstrierten Tausende Menschen für gemeinsames Handeln – unter ihnen auch einige Mitglieder der Evangelisch-Methodistischen Kirche, die sich auch in Chemnitz in der Arbeit mit Flüchtlingen engagieren.

Zoom
Die evangelische Landeskirche Sachsens lud ein zu einer Kundgebung in der Chemnitzer Innenstadt.
Methodist/innen aus Chemnitz beteiligten sich am Sonntag, den 2. September an der Kundgebung, zu der die Evangelisch-lutherische Landeskirche unter dem Motto «Wir in Chemnitz – aufeinander hören, miteinander handeln» eingeladen hatte. Vor den rund tausend Demonstranten nahm die Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig mit den Worten «Suchet der Stadt Bestes» ein Bibelwort aus dem Buch des Propheten Jeremia auf, berichtet der evangelisch-methodistische Superintendent Christhard Rüdiger.

Im Gespräch bleiben

Der Ministerpräsident Sachsens, Michael Kretschmer, appellierte an die versammelten Menschen, mit Mut und Nachdruck allen in Chemnitz lebenden Menschen eine Zukunft zu ermöglichen. Einig war man sich, dass es keine Gewalt geben dürfe. In den nächsten Wochen wird es darauf ankommen, beharrlich im Gespräch miteinander zu sein, erklärt Christhard Rüdiger. Die Meinungen liegen aktuell oft weit auseinander und Gefühle bestimmen die Reaktionen. Die Zukunft wird aber nicht in einem weiteren Auseinanderdriften liegen können.

Methodist/innen arbeiten mit Flüchtlingen

In ihrem Aufruf zur Demonstration hatte die evangelische Landeskirche Sachsens den Angehörigen des zu Tode gekommenen Chemnitzers ihr Mitgefühl ausgesprochen. Gleichzeitig verurteilte sie die «gewalttätige Instrumentalisierung des nächtlichen Vorfalls durch radikale Demonstranten auf das Schärfste.» Sie mahnte zu Frieden und Gewaltlosigkeit und rief die Bevölkerung «zu einem respektvollen Miteinander der Menschen» in Chemnitz auf. Jetzt sind alle verbindenden und versöhnlichen Kräfte gefordert, erklärt Christhard Rüdiger. Vielleicht können die Kirchen dazu ihren Beitrag leisten. Beide methodistische Gemeinden in Chemnitz engagieren sich bereits seit langem in der Arbeit mit Flüchtlingen.

Zum Thema:
Wie der Hass verschwand: Vom Rechtsradikalen zum Flüchtlingshelfer
SEA-Flüchtlings-Taskforce: «Auch Flüchtlinge haben viel zu bieten»
Christen machen den Unterschied: Neues Leben im Chemnitzer Stadtteil «Brühl»

Datum: 03.09.2018
Autor: Michael Putzke
Quelle: EMK News

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Gehörlos, schwanger und allein
Für viele Gehörlose gehören Einsamkeit und Missverständnisse zum Alltag dazu. So auch im Leben der Teenagerin Kwahena. Fehlentscheidungen und die...
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch wie geht das konkret im Alltag? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar...
Surferin Bianca Buitendag
Völlig überraschend surfte Bianca Buitendag (29) für Südafrika bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio auf den Silberrang. Heute ist sie Gold wert...
Salz und Licht im Quartier
Im Livenet-Talk sprechen Aaron Stutz und Matthias «Kuno» Kuhn über ihre Gemeindegründungen, ihr Verständnis von Kirche und über ihre Träume einer...

Anzeige

RATGEBER

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...