Die Sängerin Talita Kum ermutigt mit tiefgründiger Lyrik. In einer schwierigen Zeit hat Jesus sie wieder zum Leben erweckt. Heute sagt sie: «Jesus möchte uns eine Perspektive über Leben und Tod hinaus schenken und uns lebendig machen.»
Talita Kum, eigentlich wäre es fantasielos, die erste Frage zum Künstlernamen zu stellen – doch hinter Talita Kum steht eine wunderbare Geschichte, können Sie den Namen kurz erklären? Talita Kum: Mein musikalisches Schaffen begann in einer Zeit, in der es mir nicht gut ging und ich keine Perspektive mehr fand. Ich fühlte mich gefangen und wusste keinen Ausweg aus der Situation. Dass ich Songwriting damals für mich entdeckte, war wie ein Geschenk des Himmels und ein Stück meines Weges aus dieser Krise. Als ich später über einen Künstlernamen nachdachte, las ich in der Bibel die Geschichte, in der Jesus die Tochter des Jaïrus wieder zum Leben erweckt (Markus, Kapitel 5, Vers 41). Er sagt zu ihr: «Talita Kum!». Das ist Aramäisch und bedeutet «Mädchen, steh auf!». Ich konnte mich sofort damit verbinden. Jesus hat auch mich wieder zum Leben erweckt, als ich mich wie tot fühlte. Ich glaube auch, dass es uns allen gilt: Jesus möchte uns eine Perspektive über Leben und Tod hinaus schenken und uns lebendig machen.
Welche Themen bewegen Sie generell – und weshalb? Bisher sind alle meine Songs von meinem Glauben an Gott inspiriert. Irgendwie bewegt mich nichts auf der Welt so sehr, wie diese Geschichte Gottes mit den Menschen. Viele Lieder sind auf die eine oder andere Art Gebete, andere beschäftigen sich auf andere Weise mit dem Glauben. Ich denke sehr gerne über Glauben nach, stelle ihn in Frage, schaue ihn mal aus einem anderen Blickwinkel an. Das find ich enorm spannend.
Talita Kum (Bild: instagram)
Ihre erste EP heisst «Wunderchraft», was muss man darüber wissen? Die EP ist nach dem Song benannt mit dem alles begann: «Wunderchraft» war mein Erstling und gleichzeitig ein entscheidender persönlicher Wendepunkt in der anfangs erwähnten Krise. Ich habe Gott mein Vertrauen ausgedrückt, meinen Glauben daran, dass er Dinge bewegt, die ich nicht bewegen kann. Auch das Anerkennen, dass Gott ganz viel Gutes um mich herum tut, auch wenn’s mir grad nicht gut geht. Der Song entstand also, bevor ich mein persönliches Wunder erlebte und wurde gewissermassen zu diesem. Rückblickend sehe ich die Hand Gottes da drin. Er hat mich gerettet, wenn auch nicht auf die Art und Weise, wie ich es bei ihm bestellt hatte –
er macht die Dinge manchmal anders. Aber eben gut.
Können Sie ein, zwei Songs, die Ihnen besonders am Herzen liegen, kurz vorstellen? «Du bisch de Ort» hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Er entstand an einem Sonntagmorgen in meinem Wohnzimmer mit dem Blick aus dem Fenster. Das Gefühl, das ich beim Schreiben hatte, ist mir immer noch so nah als wäre es heute gewesen. Es bewegt mich zutiefst: Diese Gewissheit, dass was auch immer in meiner Welt geschieht: Es gibt einen Ort bei Gott, der mir jederzeit offensteht, wo ich hinfliehen kann, wo seine Präsenz Dinge in meinem Herzen umkrempelt und zurechtrückt. Das trägt mich im Leben.
Der zweite Song, bei dem für mich sehr viele Emotionen drin stecken, ist «Ich glaub es biz für dich». Oft wird Glaube als etwas angesehen, dass nur jeder und jede für sich selber haben kann. Aber manchmal gibt es Situationen, da versagt der eigene Glaube, er macht sich aus dem Staub oder er liegt irgendwo unter einem Trümmerhaufen begraben. Und bis er wieder aufkreuzt, müssen vielleicht andere für uns glauben.
Gibt es ein besonderes Erlebnis, dass jemand mit einem Ihrer Songs erlebte? Eine Bekannte, die immer wieder auch mit Depressionen gekämpft hat, hatte einen schlechten Tag, an dem sie Schwere und Einsamkeit einholten. Da hörte sie meine Musik und bei «Ich glaub es biz für dich» kam es ihr vor als hätte ich sie in ihrem Wohnzimmer besucht. Dass Musik sowas kann, finde ich genial.
Was ist Ihr Herzensanliegen? Wenn Sie jetzt ein «Mission Statement» erwarten: Ich hab keins. Ich bin einfach ein Mensch, der auf seiner Reise mit Gott ist und der glaubt, dass durch Glaube, Hoffnung, Liebe und Lieder die Welt ein kleines bisschen besser wird. Ich stelle mir die Menschheit gerne als riesiges Mosaik vor, wo jeder und jede etwas zum grossen Bild beitragen kann, das Gott mit der Welt kreiert. Als einzelner Mensch hab die Aufgabe, das kleine, mir zugeteilte Feld auszufüllen mit dem, was ich hab und kann. Das versuch ich zu tun.
Was soll «Wunderchraft» und Ihr musikalisches Schaffen auslösen? Ich wünsche mir, dass meine Musik Menschen animiert, sich selber auf einen Weg mit Gott zu machen und über ihn und vor allem auch mit ihm ins Gespräch zu kommen. Es gibt nichts, was mich im Leben mehr trägt, als mein persönlicher Glaube an Gott. Wenn meine Songs dazu beitragen, dass auch andere ihren Glauben entwickeln, freut mich das.
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