Vor wenigen Jahren wäre das
noch undenkbar gewesen: Bei der Expo 2020 in Dubai ist Israel mit einem
Pavillon vertreten. Ein weiteres Zeichen vom Tauwetter in der Region, welches
vor wenigen Tagen auch im «kleineren» verdeutlicht wurde: Als der Israeli Alon
Leviev Jiu-Jitsu-WM-Gold in Abu Dhabi gewann, wurde bei der Medaillen-Verleihung
die israelische Nationalhymne gespielt – was bisher ebenfalls nicht möglich war.
Israelischer Pavillon
Israel ist bei der Expo am Persischen
Golf mit dabei. Die israelische Regierung investiert dazu rund 18,5 Millionen
Euro. Der israelische Pavillon soll durchschreitbar sein und einzig aus
Seitenwänden und einem Dach bestehen.
Er soll über riesige Bildschirme
verfügen und somit auch für jene «begehbar» sein, die den Pavillon nicht
offiziell betreten wollen. Dargestellt werden soll Israel insbesondere in den
Disziplinen Technologie, High-Tech und Innovation.
Projekt-Leiter Elazar Cohen nennt die
Teilnahme Israels an der Expo 2020 in Dubai eine grosse politische
Leistung des Aussenministeriums.
Eine
der grössten Veranstaltungen überhaupt
Die Expo 2020 gehört zu
den weltweit grössten und am längsten dauernden Ausstellungen, sie beginnt im
Oktober 2020 und endet im April 2021.
Cohen erklärt: «Von
früheren Erfahrungen wissen wir, dass es immer grosses Interesse für den
israelischen Pavillon auf der Expo gegeben hat und die Warteschlangen, um in
das Zelt zu gelangen, sehr lang waren.» Die Expo 2015 wurde in Mailand
durchgeführt, jene 2025 erfolgt in Osaka. «Der Pavillon ist in zwei Teile
gegliedert, ein offener, den Besucher ohne Warteschlangen betreten können, um interaktive
Bildschirme betrachten zu können und auf der Rückseite des Pavillons ist ein
weiterer, in dem Besucher ein reguläres Seherlebnis geniessen können.»
Positive
Beziehungen
Den Besuchern soll
gezeigt werden, «dass Israel ein regionaler Akteur ist, mit dem man trotz der
aktuellen Herausforderungen eine gute Beziehung und Partnerschaft aufbauen kann».
Die Sprache der Displays
soll Arabisch sein. Die Präsenz über mehrere Monate in einem
arabischen Land ist in dieser Form in der Region erstmalig.
Israels
Hymne in arabischem Land
Ebenfalls eine
Besonderheit in der gleichen Region, in Abu Dhabi, war, dass nach dem Junioren-WM-Gold-Medaillengewinn
im Jiu-Jitsu durch den Israeli Alon Leviev bei der Siegerehrung die israelische
Nationalhymne gespielt wurde. Dies ist alles andere als eine
Selbstverständlichkeit.
Bis vor kurzem wurde in
vergleichbaren Fällen sowohl auf das Hissen der Flagge wie auch auf das
Abspielen der Hymne verzichtet. Und in manchen Fällen weigerten sich
muslimische Sportler sogar, gegen einen Israeli anzutreten.