Stimme bei UN

Pakistan und Zimbabwe: Die WEA mischt sich ein

Diese Woche findet die 45. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf statt. Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) ist aktiv dabei und spricht Klartext.

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Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf (Bild: Twitter)
Die WEA hat einen beratenden Status im Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC), was ihr erlaubt, an allen Sitzungen des UN-Menschenrechtsrates (Human Rights Council, HRC) aktiv teilzunehmen. In dieser Woche spricht die WEA besonders Missstände in Pakistan und Zimbabwe an.

Pakistan: Entführung und Zwangsehen Minderjähriger

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Maira Shahbaz (Bild: ACN International)
«Die pakistanischen Behörden haben es nicht geschafft, in Fällen von Entführung und Zwangsehen von minderjährigen Mädchen aus religiösen Minderheiten Recht zu schaffen», erklärte Markus Stefan Hofer in einer mündlichen Stellungnahme im Namen der WEA und der Menschenrechtsorganisation «Christian Solidarity Worldwide». Er nannte besonders die aktuelle Geschichte von Faiza Mukhtar, Aneeta Masih und Maira Shahbaz im Punjab – alles Mädchen unter 18 Jahren aus christlichen Familien, die entführt, mit Gewalt zum Islam bekehrt und verheiratet wurden. «In all diesen Fällen haben die Gerichte im Sinne des Entführers entschieden und sich geweigert, auf die Appelle der Eltern einzugehen, ihre Kinder zurückzubekommen», so Hofer.

Obwohl ein Gesetz aus dem Jahr 2019 das Mindestalter für Heiraten auf 18 Jahre festsetzt, hätten sich die Gerichte geweigert, Geburtsurkunden und andere Dokumente zur Kenntnis zu nehmen, die beweisen, dass die Mädchen minderjährig sind. «Darum rufen wir die Regierung von Pakistan auf, diesen Familien Recht zu erweisen und dem Gesetz Nachdruck zu verleihen, das Zwangsheiraten von Minderjährigen verbietet. Wir fordern Pakistan auch auf, den Artikel 20 seiner Verfassung zu respektieren, der religiöse Zwangsbekehrungen verbietet», so der Appell der WEA.

Fundamentale Rechte in Zimbabwe mit Füssen getreten

Der Menschenrechtsvertreter der WEA, Wissam Al-Saliby, wies weiter auf die Situation in Zimbabwe hin: «Zimbabwe befindet sich in einer vielschichtigen Krise, zusammengesetzt aus der Covid-19-Pandemie, wirtschaftlichem Kollaps, steigender Armut, Nahrungsmittelmangel, Korruption und Menschenrechtsverletzungen», erklärte Al-Saliby. «Dazu haben willkürliche Verhaftungen, Entführungen, Folter, Demonstrationsverbot und Einschränkungen der Meinungsfreiheit die Krise vertieft.»

Die WEA und die Evangelische Allianz Zimbabwes ruft die Regierung Zimbabwes dringend auf, «die Rechte der Bürger zu respektieren und fundamentale Menschenrechtsverletzungen durch Polizei und Behörden zu unterbinden». Die Krise und der Vertrauensverlust machten es der Regierung und der herrschenden Partei unmöglich, die Probleme des Landes allein zu lösen. Darum ruft die WEA zu einem Prozess des Dialoges auf, der transparent ist und alle Bereiche der Gesellschaft einschliesst.

Gegen Blockaden von Covid-19-Hilfe

Zusammen mit anderen religiösen Vertretern wandte sich die WEA schliesslich gegen einseitige Massnahmen in verschiedenen Ländern, die Hilfeleistungen und humanitäre Massnahmen bedrohen. «Wir rufen dazu auf, dass solche Massnahmen gestoppt werden (…). Es ist eine legale und moralische Notwendigkeit, dass humanitäre Hilfe, einschliesslich der Covid-19-Hilfeleistungen, sofort und zügig zu den Menschen kommt, damit die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung gelindert werden.»

Zum Thema:
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Datum: 25.09.2020
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Evangelical Focus / Übersetzung: Livenet

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