2 Tote und Dutzende Entführte

Neue Angriffswelle auf Christen in Nigeria

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Christen in Nigeria (Bild: Unsplash)
Bei einem Angriff auf einen Gottesdienst im Süden des Bundesstaates Kaduna wurden am 31. Oktober zwei Christen getötet und Dutzende entführt. Allein im Oktober sind acht Christen durch Fulani-Hirten ermordet worden.

«Zwei Christen wurden während des Morgengottesdienstes in der Kirche getötet und viele andere wurden von den bewaffneten Fulani-Hirten mit Waffengewalt verschleppt», sagte Ishaya Jangado, Präsident der Kaduna Baptist Convention, in einer Textnachricht an die Agentur Morning Star News.

Im Dorf Jankasa im Bezirk Zangon Kataf töteten Fulani-Hirten am 25. Oktober vier Christen und verletzten drei weitere, wie Einwohner berichteten. Samuel Aruwan, Beauftragter für innere Angelegenheiten im Bundesstaat Kaduna, identifizierte die Getöteten als Luka Nelson, Timothy Koni, Pasi Peter und George Francis. Durch Schüsse verwundet wurden Daniel Dauda, Extra James und Henry Frances. «Die Verletzten werden jetzt im Krankenhaus behandelt», sagte Aruwan.

Am 24. Oktober hatten Fulanis im Dorf Ungwan Taila im Bezirk Zangon Kataf zwei Christen getötet. «Die Hirten griffen unser Dorf gegen 16.30 Uhr an; sie waren zahlreich und schossen wahllos, als sie in unsere Gemeinde eindrangen», sagte Dorfbewohner Ayuba Musa in einer Textnachricht an Morning Star News. «Zwei unserer christlichen Dorfbewohner wurden getötet, viele andere erlitten Schusswunden.» Die Verletzten würden im Krankenhaus behandelt, sagte er. Aruwan bestätigte die Tötungen und sagte, die Truppen würden die Such- und Rettungsaktionen in dem Gebiet fortsetzen.

Geweigert, dem Glauben abzusagen

Im Dorf Lisuru Gida, ebenfalls im Bezirk Zangon Kataf, töteten bewaffnete Hirten am 11. Oktober einen Baptistenpastor und einen weiteren Christen in einem Hinterhalt, wie ein Einwohner des Dorfes, Yakubu Luka, in einer Textnachricht mitteilte. «Der Pastor weigerte sich, seinem christlichen Glauben abzuschwören, auch wenn er wusste, dass ihn das sein Leben kosten würde», sagte Luka. «Er wurde zusammen mit einem Mitglied seiner Kirche getötet. Es besteht kein Zweifel daran, dass es sich lohnt, für Jesus Christus zu sterben.»

Schreiende Unfähigkeit der Regierung

Joseph Hayab, Vorsitzender des Kaduna State Chapter der Christian Association of Nigeria (CAN), beklagte, dass die nigerianische Regierung nach jahrelangen Angriffen nicht in der Lage sei, diese Gräueltaten zu stoppen. «Christen werden ohne Unterlass getötet, und die Regierung gibt sich keine Mühe, wenn es darum geht, gegen diese Monster vorzugehen», sagte Hayab. «Diese bösen Menschen beunruhigen uns schon zu lange.»

Radikale islamistische Strategie

Die überwiegend muslimischen Fulani, deren Zahl in Nigeria und der Sahelzone in die Millionen geht, setzen sich aus Hunderten von Clans verschiedener Abstammungslinien zusammen, die keine extremistischen Ansichten vertreten, aber einige Fulani sind Anhänger einer radikalen islamistischen Ideologie, so die britische parlamentarische Arbeitsgruppe für Glaubensfreiheit (APPG) in einem kürzlich veröffentlichten Bericht. «Sie verfolgen eine vergleichbare Strategie wie Boko Haram und ISWAP [Islamischer Staat Westafrika Provinz] und zeigen eine klare Absicht, Christen und starke Symbole der christlichen Identität ins Visier zu nehmen», heisst es im APPG-Bericht.

Christliche Führer in Nigeria haben bestätigt, dass hinter den Angriffen der Hirten auf christliche Gemeinden im Mittleren Gürtel Nigerias der Wunsch steht, das Land der Christen gewaltsam zu übernehmen und den Islam durchzusetzen, da die Wüstenbildung es ihnen erschwert, ihre Herden zu versorgen.

Präsident ist Fulani

Der APPG-Bericht stellt fest, dass Stammesloyalitäten nicht ausser Acht gelassen werden dürfen. «2015 wurde Muhammadu Buhari, ein Fulani, zum Präsidenten von Nigeria gewählt», so der Bericht. «Er hat so gut wie nichts unternommen, um das Verhalten seiner Stammesgenossen im Mittleren Gürtel und im Süden des Landes zu ändern.»

Das US-Aussenministerium hat Nigeria auf die Liste der besonders besorgniserregenden Länder gesetzt, die «systematische, andauernde und schwerwiegende Verletzungen der Religionsfreiheit» begehen oder tolerieren. Andere Länder auf dieser Liste sind Burma, China, Eritrea, Iran, Nordkorea, Pakistan, Saudi-Arabien, Tadschikistan und Turkmenistan.

Im Open Doors-Weltverfolgungsindex der Länder, in denen es am schwierigsten ist, Christ zu sein, ist Nigeria zum ersten Mal in die Top 10 aufgestiegen, von Platz 12 im Vorjahr auf Platz 9.

Zum Thema:
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Datum: 06.11.2021
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Headlines / Morning Star News

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