Durchbruch im Chad

Unerreichte Volksgruppen hören von Jesus

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Muslime als Übersetzer (Bild: MNN)
Zwei Millionen Menschen in 100 Sprachgruppen gelten im Tschad als vom Evangelium unerreicht. Erstmals haben Missionare und Gemeindegründer dort einen Durchbruch erreicht – unter den Nomaden sind mehrere Gemeinden entstanden.

Über zwei Millionen Menschen in 100 Sprachgruppen im Tschad haben noch nie vom Evangelium gehört. Zwar gibt es im Land viele Missionswerke, doch habe es bisher niemand geschafft, die vielen Gruppen tiefgehend und nachwirkend zu erreichen und effektive Beziehungen zu ihnen aufzubauen, berichtet das Werk «unfoldingWord». Viele von ihnen leben etwa als Nomaden am Rande oder in der Sahara – eine kontinuierliche Arbeit ist nicht einfach.

Bibelgeschichten aus Gottes Perspektive

Alles begann 2016, als 22 christliche Organisationen in Tschad für ihr Land zu beten begannen. Dann begann «unfoldingWord», Gemeindegründer in der Übersetzung von biblischen Geschichten zu unterrichten. «Die 'Offenen Bibelgeschichten' ist eine Sammlung von 50 Geschichten aus Gottes Sichtweise: was er gemacht hat, um die Welt zu erschaffen und wie er die Menschen rettet bis zur Erzählung von der Rückkehr Jesu», berichtet Arne (Name geändert), ein Mitarbeiter von «unfoldingWord». «Es ist eine tolle Möglichkeit, um einer Gruppe von Menschen einen Überblick über die Bibel zu geben.»

Muslime als Übersetzer

Dann begann die Übersetzungsarbeit: Über 45 Muslime aus zehn Sprachgruppen setzten sich gemeinsam an die Tische und hörten sich während des Ramadans biblische Geschichten an. Nur zwei von ihnen störten sich am christlichen Inhalt und hörten auf, die anderen arbeiteten sich in zwei Wochen durch zehn bis fünfzehn biblische Geschichten und übersetzten sie. Auch ihr eigenes Interesse wuchs – am Ende des zweiten Workshops entschied sich einer von ihnen für Jesus.

Nachdem die Sammlung der 50 biblischen Geschichten in acht Sprachen übersetzt war, begannen Christen, deren Wirkung auszuprobieren. «Die Bibelgeschichten sind ideal für einfache evangelistische Einsätze», so Arne. Sie seien theologisch einwandfrei und ansprechend für Kinder, aber auch für Erwachsene, insbesondere in den Gegenden, in denen nur wenige Menschen lesen und schreiben können.

Viele neue Gemeinden gegründet

Die Auswirkungen waren unglaublich: In diesen bisher unerreichten Gruppen, an denen so viele evangelistische Bemühungen gescheitert waren, kamen viele Menschen zum Glauben. Ein Stammeshäuptling, der zuvor den Islam und okkulte Praktiken kombiniert hatte, nahm Jesus auf – dadurch entstanden in seinem Dorf drei Gemeinden. In einer anderen Dorfgemeinschaft liessen sich mehrere Personen taufen und zwei Gemeinden wurden gegründet. In einem dritten Dorf kam auch der Sultan zum Glauben. An anderen Orten werden nun die neuen Christen weiter betreut. Aktuell laufen die Vorbereitungen, um die Bibelgeschichten in weitere acht Sprachen zu übersetzen. Ziel ist, in 22 Sprachgruppen 1'000 Gemeinden zu gründen.

Arne erklärt: «Egal, wo wir hingehen, beginnen wir immer mit den Offenen Bibelgeschichten als Grundlage. Normalerweise dauert es etwa sechs Monate, um die ganze Serie durchzugehen – und dann besteht ein neues Netzwerk mit allem notwendigen, um weitere Übersetzungsarbeiten zu organisieren.»

Zum Thema:
Immer mehr finden zu Jesus: Vom Terroristen zum Bibelübersetzer
Im Sudan: 20 neue Christen in bisher unerreichtem Volksstamm
Übersetzung durch Muslime: TsTschad: Kreativ auf unerreichte Volksgruppen zugehen

Datum: 30.09.2022
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN / unfoldingWord

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