Rund zwei Dutzend
Kreative trafen sich am 16. und 17. Februar zu den Anlässen «Christ und dunkle
Kunst» und «my creativity for God». Das Weekend war geprägt von kontroversen, ermutigenden Gesprächen und praktizierter Kreativität.
Die Events «Christ und dunkle Kunst» und «My Creativity for God» wurden vom Verein «Unblack» organisiert.
Es riefen Organisatoren
aus dem Umfeld des Vereins Unblack, welcher eng mit der «Metalchurch» in
Verbindung steht, und «LäbesKunst» des EGW. Und es kamen Teilnehmende aus ganz
unterschiedlichen Ecken; Tänzerinnen, Malende, Wortkünstler,
Gothic-Bandmitglieder und viele mehr.
Die Dunkelheit in dir
Andrew Schwab
Bereits am Freitagabend
wurde diskutiert, wie Kunst mit düsterem Touch zum christlichen Glauben passt.
Dazu erzählten Andrew Schwab, amerikanischer Sänger und Songwriter der Band «Project
86» und Silas Bitterli von ihren dunkel-kreativen Erlebnissen.
Zum Beispiel habe es eine
sehr starke therapeutische Wirkung, wenn er in einer Krise seine Gefühle und
Probleme zu Papier bringe oder einen Song daraus mache, erklärte Schwab anhand persönlicher Beispiele. Es sei sogar eines der stärksten «Heilungs-Werkzeuge»,
sich die Beklemmungen von der Seele zu schreiben.
Bitterli erzählte lebendig, wie ihn Gott auf dem Weg zum kreativen Ausdruck sogar im Berufsalltag sehr persönlich führte.
Es war für alle ermutigend und machte klar, dass mit göttlichem Beistand gerechnet werden kann,
wenn man an der eigenen Berufung festhält und sich nicht zu stark für andere
verbiegt.
«Fing
dis Ding – bring dis Ding»
Das Weekend war geprägt von praktisch-kreativer Betätigung.
Unter «Fing dis Ding und
«bring dis Ding» wurde dazu aufgerufen, seine ureigene Kreativität zu finden
und sie öffentlich auszuleben. Das Publikum wollte sogleich wissen, wie man das «Eigene» denn finden könne? Die Antwort lautete: «Einfach mal loslegen!»; gleich welche Hindernisse und Widrigkeiten einem begegnen würden. Zudem sei
Perfektionismus eine «Saumore» (Berndeutsch: Dreckschwein), die einen bremsen wolle. Sie müsse bewusst abgeschüttelt, ja regelrecht weggekickt werden.
Am Samstagabend wurde es dann praktisch. Mit Malen, Akustik-Worship, Texten und digitalem
Grafik-Design liessen die Teilnehmer ihre Kreativität sprudeln.
Inspirierte
Kreativität
Andrew Schwab, Bandleader
und Grafiker, regte auch an, eine berufliche Tätigkeit im Kreativ-Bereich zu prüfen. Er selber hätte unlängst einen umfangreichen Grafik-Auftrag
einer Bier-Brauerei erhalten. Dazu skizzierte Schwab eine Grafik und fragte, wo Gott darin zu sehen sei – eine Fangfrage! Es ging darum, dass er diesen Auftrag zwar von Gott inspiriert ausführte, dabei jedoch christliche Symbole oder Worte ausliess.
Kreatives herzustellen, in der Haltung, dass Gott verherrlicht
wird, auch wenn er im Kunstwerk nicht explizit erwähnt wird – dies war sicher eine der Hauptaussagen des Treffens.
Man darf gespannt
sein, wenn die alternative Künstlerszene das nächste Mal zusammengetrommelt wird.
Oder sind Künstler «per se» alternativ?