Seit Mitternacht steht das Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos
in Flammen. Grosse Flächen des Camps sind komplett niedergebrannt. Wie das christliche Hilfswerk GAiN berichtet, liegen auch viele Wohncontainer, Zelte und die Container des lokalen Partners EuroRelief in Schutt und Asche. Ob und
wie stark Menschen zu Schaden gekommen sind, steht zur Zeit noch nicht fest. Berichte über Verletzte oder Opfer gibt es bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine. Während sich die
Mitarbeitenden der Hilfsorganisation GAiN in Sicherheit bringen konnten, haben die meisten Einwohner
das Camp in unbestimmte Richtung verlassen. Eine grössere Gruppe von Menschen bewegt sich auf
Mytilini, den Inselhauport von Lesbos, zu.
Die Brandursache ist zurzeit unklar.
Grosse Anspannung nach positiven Covid-19-Tests
Seit Ende letzter Woche im Camp der erste Ansteckungsfall mit dem Coronavirus bestätigt wurde,
konnten 2'000 weitere Menschen auf das Virus getestet werden. Bereits liegen 35 positive Tests vor.
Aufgrund der sich ausbreitenden Epidemie und dem damit verbundenen Lockdown auf dem Gebiet
des Flüchtlingslagers ist die Anspannung in den letzten Tagen massiv gestiegen.
Unter der Führung von EuroRelieflaufen Abklärungen zur schnellen Hilfe vor Ort. «Mit GAiN
wollen wir so schnell und effektiv wie möglich helfen», schreibt das christliche Hilfswerk in einer Medienmitteilung. Der nächste reguläre Transport von Hilfsgütern
nach Lesbos sei für Ende September geplant. Diesbezüglich seien Änderungen vorbehalten.